Die Ückendorfer Fast-Food-Kette Mr. Chicken will in Deutschland kräftig expandieren und plant deshalb den Bau einer neuen Zentrale. Verwaltung setzt auf positive Signale für den Stadtsüden

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Der Gelsenkirchener Hähnchen-Bräter Mr. Chicken will in Deutschland kräftig expandieren. Voraussetzung dafür ist eine neue Hauptverwaltung, die bis 2009 an der B 227 in Ückendorf errichtet werden soll. Entsprechende Informationen der WAZ bestätigen Firmenchef Erhan Baz und Wirtschaftsförderungsdezernent Joachim Hampe.

Auf dem Grundstück zwischen Cramerweg sowie Dessauer- und Munscheidstraße - gegenüber dem neuen Cafe? del Sol - wollen die Firmenchefs Erhan und sein Bruder Ercihan Baz ihre neue Zentrale bauen; angegliedert werden soll ein Mr. Chicken Drive-in, der erste des Unternehmens. Kostenpunkt für beide Baumaßnahmen: drei Millionen Euro. Anrollen sollen die Bagger auf dem gut 4000 Quadratmeter großen Grundstück im kommenden Sommer.

Neun Filialen betreiben die beiden Brüder zurzeit, die ihr erstes Fast-Food-Restaurant Mitte der 90er Jahre an der Bochumer Uni aus der Taufe hoben. Grundlage der meisten Produkte, darunter Hamburger und Döner, ist das Huhn: Die Tiere kommen aus dem eigenen Haus, der Firma Itimat, die Ercihan Baz 1994 aufgebaut hat. 120 000 Hühner verkauft das Unternehmen von der Dessauerstraße heute wöchentlich, 4500 Hühner täglich zerlegen die Mitarbeiter im Akkord.

Nun planen die Brüder "einen Quantensprung", sagt Erhan Baz; die Elektrotechniker wollen künftig jährlich vier neue Filialen in Deutschland nach dem so genannten Franchise-System eröffnen. Nötig sei deshalb auch ein neues und vor allem: repräsentatives Gebäude. Dort soll auch das Personal geschult werden.

Am neuen Standort will das Baz-Duo, das zurzeit 30 Festangestellte, 15 Teilzeitkräfte und 50 Aushilfen unter Vertrag hat, 30 neue Leute einstellen - je zur Hälfte in Verwaltung und Drive-in. Die bisherigen Büros und den benachbarten Zerlegebetrieb am Rande des Großmarkts, einen Steinwurf von der künftigen Hauptverwaltung entfernt, wollen die Geschäftsführer behalten.

Wirtschaftsförderer Hampe freut sich über die Investition: "Sie macht Mut." An einem der Eingangstore der Stadt, stark frequentiert von Autofahrern, entstehe ein attraktives Gebäude, das nicht nur das Umfeld aufwerte, sondern positive Ausstrahlung auf Ückendorf und insbesondere die Bochumer Straße habe. "Dort wird sich qualitativ einiges tun", meint der Dezernent.