In Düsseldorf wird eine deutsch-schweizerische Initiative vorgestellt: Es geht um eine „flankierende” Zukunftssicherung für das MiR Schweizer Bank engagiert sich - nicht zum ersten Mal, sie unterstützt über 1000 Stiftungen weltweit

Alle in der Runde im Düsseldorfer Industrieclub gegenüber der Deutschen Oper am Rhein zeigten sich froh und gut gelaunt: Klaus Bucher als Generalkonsul der Schweiz, Oberbürgermeister Frank Baranowski, Klaus Bussfeld als designierter Kuratoriums-Vorsitzender, Peter Theiler als Generalintendant, Ramon O. Ohmes als Generalbevollmächtigter der Julius-Bär-Bank in NRW und Peter Neubauer, MiR-Verwaltungschef. Warum diese Konferenz mit der Botschaft einer neuen MiR-Stiftung ausgerechnet in Düsseldorf über die Runde ging? Weil ein Signal gesendet werden sollte: „Wir sind da, wir sind selbstbewusst, wir fördern das Musiktheater im Revier und sichern dessen Zukunft.” Überregional, international. Denn die Schweizer Privatbank, beste Adresse für globale Stiftungen und Vermögensverwaltung, dient dem Gelsenkirchener MiR als Partner für Satzung und Organisation. Ihr Düsseldorfer Chef Ramon O. Ohmes, 43, der die 2005 eingerichtete Niederlassung leitet und sich als bekennender MiR- (und Schalke-)Fan outet, hielt mit der Ankündigung nicht hinterm Berg: Die Bär-Bank könnte einer der ersten Zustifter beim Grundkapital von einer Mio Euro werden. Die Anträge laufen. Interessanter noch: Bucher sieht in der „helvetischen Achse” Gelsenkirchen/MiR/Bank ein Beispiel von europäischem Format. Da kämen hervorragende Partner zusammen. Jedoch ausgerechnet zum Zeitpunkt, da Peter Theilers Stiftungswunsch in Erfüllung geht, verabschiedet er sich in Richtung Nürnberg. Sein Schweizer Kollege Samuel Bächli folgt ihm ein Jahr später (allerdings nach Erfurt). Doch Theiler sieht die Entwicklung dennoch mit „größter Freude, auch mit Genugtuung”: Schließlich sei er überzeugt, dass Nachfolger Michael Schulz weiterhin ein hohes Niveau und ein eigenes Hausprofil garantiere. Mit den jährlichen Zinsen könne die Opernstiftung, attraktive Ensemblegäste oder ein Kompositionsauftrag verwirklicht werden - „Modell für ein junges Opernhaus” (Bussfeld). Baranowski war wichtig: Die Stiftung kann mit „Fremdgeld” ausgestattet werden, si speist sich nicht als Abzweigung vom MiR-Etat (20 Mio €). Die Mio-Summe stammt aus der inzwischen aufgelösten Gelsenkirchen-Stiftung, die zuletzt nur noch aus den „Dauer-Sponsoren” Sparkasse, Volksbank und Gelsenwasser bestanden hätte. Baranowski: „Wir mussten einen neuen Weg einschlagen. Den haben wir endlich gefunden.” Dass er ziemlich „mühselig” gewesen sei, erkläre sich aus der Situation: „Wir mussten ja erst das Ja der bisherigen Stiftungsmitglieder gewinnen. Das zog sich zäh hin.” Doch inzwischen seien, so der OB, alle überzeugt davon, dass die MiR-Stiftung segensreich wirken kann - und „nach draußen ein Zeichen für den Behauptungswillen” setzt. Die Förderer des Musiktheater (fmt) haben automatisch, so die erarbeitete Satzung, die der RP noch unterschreiben muss, einen Sitz im Kuratorium (aktuell: Alfred Weber). Bussfeld kümmert sich bereits ebenso um Zustifter wie Baranowski: „Das muss ein richtig dickes Ding werden.” Demnächst hoffentlich mehr!