Elena Gubenko will mit einem interkulturellen Konzept an Künstler wie Rolf Glasmeier und Werner Thiel erinnern
Am 28. März wäre Rolf Glasmeier 63 Jahre alt geworden. Der Künstler, ein Kraftzentrum des Kreativen in jeder Hinsicht für die Stadt und die Region, starb 2003. Sein Nachlass wurde unlängst an das Museum für konkrete Kunst in Ulm verkauft. Vater Ernst Otto und Junior Jan Glasmeier bewahren allerdings im ehemaligen Atelier (Horster Straße 13) einen Teil der Privatsammlung - als Daueraustellung und Erinnerungsort. Jetzt prüft Elena Gubenko eine neue Sicht auf diesen Künstler und seinen interkulturellen Brückenschlag.
Am 9. November jährt sich zum 70. Mal die Pogromnacht, als die Nazis Synagogen in Brand steckten. Diesen Tag in 2008 nimmt die Pädagogin und Kulturförderin zum Anlass, jüdische Kunst im Kontext zur Geschichte und zu heimischen Tendenzen zur Diskussion zu stellen. Das gesamte Projekt mit kultureller, politischer und sozialer Dimension stellt sie unter das Dach ihrer Reihe "Brücke XXI": "Eine Aktion für das gegenseitige Verständnis."
Sie habe staunend zur Kenntnis genommen, in welcher Wechselbeziehung Glasmeier zur internationalen, zur religiösen, zur jüdischen Kunst gestanden habe, wie er immer wieder Künstler als Streiter wider das Unbequeme und für einen offenen Gedankendialog eingeladen habe. Gubenko: "Auch Werner Thiel zählt zu diesem Kreis heimischer Künstler, die man einmal unter diesem Blickwinkel würdigen müsste."
Sie will zusammen mit der Gelsenkirchener Galeristin Sofija Pres-Gurwits "ein Netzwerk für russisch-jüdische Kunst mit örtlicher Ausstrahlung aufbauen". Partner sollen "flora", Schloß Horst, Städtisches Museum, Migrantenzentrum Grenzstraße, Consol Theater und Bleckkirche sowie Alte Synagoge in Essen und Jüdisches Museum in Dorsten u.a. sein. Sie hofft, dass ihr "Kulturcent"-Projekt Unterstützung findet. HJL