Gegen die großflächige Ausweisung von Umweltzonen im nördlichen Ruhrgebiet hat sich die Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen (IHK) ausgesprochen.

Die in ihrem Vestischen Beirat zusammengeschlossenen Unternehmen bezweifeln nachhaltige Umwelteffekte bei Fahrverboten und befürchten hohe Kosten und Standortverschlechterungen. „Die Wirtschaft", so IHK-Vizepräsident Hermann Grewer aus Gelsenkirchen, „plädiert für konkrete Maßnahmen an den Problempunkten, nicht jedoch für die Einbeziehung mehrerer hundert Quadratkilometer in eine Zone mit Fahrverboten". In Gelsenkirchen soll praktisch der gesamte Stadtsüden Umweltzone werden.

Die Bezirksregierung begründet die Ausweisung von zusammenhängenden Umweltzonen in den Städten Gelsenkirchen, Gladbeck, Bottrop, Herten, Recklinghausen und Castrop-Rauxel mit der Fürsorgepflicht der Kommunen für gute Umweltverhältnisse. Kleinstzonen wären ein Flickenteppich, müssten mit vielen Schildern gekennzeichnet werden und würden zur Verkehrsverlagerung in Nachbarstraßen führen", so Regierungspräsident Paziorek. Gleichzeitig stellte er aber in Aussicht, insbesondere für die mittelständische Wirtschaft großzügige Übergangs- und Ausnahmeregelungen zu schaffen, um Härten auszugleichen. Das solle auch für Bus- und Transportunternehmen gelten.