Fischern und Bauern werden alternative Arbeitsperspektiven aufgezeigt. Wolfgang Heinberg berichtet hiesigen KAB-Verbänden

Eine Delegation der Katholischen Arbeitnehmer Bewegung (KAB) reiste Ende Oktober für etwa eine Woche ins zentralamerikanische Nicaragua. KAB und Nicaragua? Wie passt das zusammen? "Seit 2006 unterhält die KAB im Bistum Essen eine Projektpartnerschaft mit der katholischen Initiative MIOBRA", erklärt Wolfgang Heinberg, Diözesanbildungsreferent der KAB im Bistum Essen.

Besonders die Gelsenkirchener KAB-Vereine unterstützten das Projekt, das Fischern und Bauern, die wegen des Hurrikans Mitch nicht mehr ihrer Arbeit nachgehen können, alternative Lebens- und Arbeitsperspektiven durch Bildung und Ausbildung anbietet. Im Ort Nueva Vida, etwa 20 Kilometer von der Hauptstadt Managua entfernt, erhalten die Menschen Grundbildungsangebote in Bereichen wie Schneiderei, Holzbearbeitung oder Elektrotechnik.

Wolfgang Heinberg, CDU-Kommunalpolitiker, berichtet den hiesigen KAB-Verbänden von der Reise. Er erzählt, wie die etwa 10 000 aus Gelsenkirchen gespendeten Euro in Nicaragua verwendet und welche Effekte erzielt wurden.

Nach Einschätzung von Experten brauche eine vierköpfige Familie etwa 300 US-Dollar im Monat, so Heinberg. Ein Teil der Bevölkerung bekomme für Arbeit in der Freihandelszone etwa 150 Dollar im Monat, informelle Arbeit auf der Straße bringe monatlich rund 60 Dollar ein. Daher müssten stets mehrere Familienmitglieder arbeiten. Der Schulbesuch koste wiederum Geld. "Bildung ist ganz offensichtlich fast der einzige Weg raus aus Elend und Not", sagt Heinberg. Mit Geld-, Informations- und Sachmitteltransfers will die KAB daher die Menschen in nachhaltigen Projekten unterstützen. kb