Die Karnevalszeit hat begonnen. Ein aufgeweckter Hoppediz teilte humoristisch auf lokaler und nationaler Ebene aus - und im Awo-Zentrum machte sich der Frohsinn breit. Mit Kinderprinzenpaar, Garden und starken Sprüchen.

Darauf haben nicht nur die Gelsenkirchener Narren sehnlichst gewartet: Seit gestern um 11.11 Uhr ist die fünfte Jahreszeit wieder im Gange. Die tolle Karnevalszeit hat begonnen. Dass man für jeckes Treiben nicht bis an den Rhein fahren muss, bewiesen Mittwoch im Awo-Zentrum an der Grenzstraße die Närrinnen und Narren vom Festkomitee Gelsenkirchener Karneval. Die sechs Gesellschaften erweckten den Hoppediz aus seinem Schlaf und proklamierten ihr neues Kinderprinzenpaar Nico I. und Victoria I. Und Orden regnete es auch wieder jede Menge.

Der Hoppediz kommt diese Session in Person von Sitzungspräsident Charly Roßlan aus den Reihen der Karnevalsgesellschaft (KG) Erler Funken. Und obwohl er 259 Tage lang geschlafen hat, hat er so einiges mitbekommen. Grob gesagt ist das „Kultur pur, von Ückendorf bis Buer”. Von Ruhr2010 weiß er zu berichten und vom Umbau des Hans-Sachs-Hauses. Auch die Hochzeitsglocken bei Frank Baranowski und Gudrun Wischnewski hat er schon läuten gehört: „Wenn zum OB er wird wieder ernannt, dann wird zum Standesamt gerannt”. Sogar über Nachwuchs beim ersten Bürger der Stadt denkt der Hoppediz laut nach. Von so viel Tratsch ist der OB später auf der Bühne überrascht: „. . .aber wahrscheinlich hat der Hoppediz eine Glaskugel.”

Kultur pur von Ückendorf bis Buer

Der „Sozialabbau in allen Lagen” ist dem Mann mit der Harlekinsmütze ein Dorn im Auge: „Auf die Spitze trieb's der BDI-Chef Hundt, für mich ist er wirklich nicht gesund.” Solle der 2-Millionen-Euro-pro-Jahr-Vediener doch mal versuchen, mit 700 Euro im Monat über die Runden zu kommen. Das sei dann nämlich „keine Kultur von Ückendorf bis Buer. Das ist Turbokapitalismus pur.” Auf sportlicher Ebene freut sich der Hoppediz über „Fußballkultur”. „Nach Schalke kam ein strenger Mann, der im Fußball alles kann”, schwärmte er über die Leistungen der Blau-Weißen unter Felix Magath.

Sportlich sind an diesem Abend auch die Gardentänze der KGs. Verkleidet mit bayrischen Trachten, in Ballerina-Outfits oder den herkömmlichen Kostümen schwingen die großen und kleinen Funkenmariechen die Beine. Apropos klein: Die Allein-Regentschaft von Kinderprinzessin Vivien I. endet mit dem Hoppediz-Erwachen. Und in der neuen Karnevalssaison gibt es auch wieder einen Prinzen. Tatsche und die Prinzenkette trägt jetzt Nico I. (12). Ihm zur Seite steht Victoria I. (13). Zusammen wollen die zwei „Erler Funken” „die Bühnen Gelsenkirchens rocken”.

Neben den städtischen Karnevalsorden und den Kinderprinzenorden verleiht Präsident Gerd Schwenzfeier zum ersten Mal überhaupt den Orden des Festkomitee Gelsenkirchener Karneval an die Präsidenten und Vorsitzenden der sechs Gesellschaften.