Die Gesamtschule Berger Feld wird als „Eliteschule des Fußballs” eine Kooperation und einen Schüleraustausch mit dem Sportgymnasium in Peking eingehen (die WAZ berichtete). Die Bedingungen dafür haben Schulleiter Georg Altenkamp und drei Kollegen in China abgestimmt.

Die Chinesen erwarten in erster Linie Entwicklungshilfe in Sachen Schulfußball. „Die sind wir gerne bereit zu geben. Aber wir haben auch deutlich unsere Wünsche formuliert”, sagt Altenkamp. „Nur Fußball spielen, wie es die Chinesen wollen, ist uns natürlich viel zu wenig. Unser Ziel: Die Schüler müssen etwas über Kultur erfahren, den Alltag erleben und deshalb in Familien untergebracht sein”, zeigt der Schulleiter die Vorstellungen auf. So wurde vereinbart, dass, wenn Ende Mai 25 Schüler und drei Lehrer nach Peking reisen, vormittags eine Art Unterricht stattfindet, in dem die deutschen Gäste etwas über den ihnen neuen Kulturkreis erfahren. Nachmittags steht dann Fußball auf dem Stundenplan.

Was die Chinesen konkret von den Deutschen lernen wollen, das konnten sie nicht formulieren. Diplom-Sportlehrer und B-Lizenztrainer Jochen Herrmann: „In Peking wird einfach nur trainiert. Es gibt keinen Wettkampf. Aber nur im Spiel können sich die Fußballer wirklich verbessern. Da werden wir zum Beispiel ansetzen.”

Die Gesamtschüler werden auf diesen Austausch intensiv vorbereitet: Im Unterricht wird China ein Thema sein. Darüber hinaus müssen die 14- bis 16-jährigen Jungen und Mädchen über gute Englisch-Kenntnisse verfügen, denn Englisch wird in Peking die Kommunikationssprache sein. Ein Ferientripp wird der Aufenthalt sicherlich nicht werden. „Wir werden aufpassen müssen, dass wir die Schüler nicht überfordern”, warnt Sportlehrerin Conny Neumann, die für den Mädchenfußball verantwortlich ist. Der Gegenbesuch der Pekinger Schüler ist für Ende August 2009 geplant. Auch sie werden in Gastfamilien untergebracht.

Finanzielle Unterstützung für den Austausch mit Peking erhält die Gesamtschule vom Pädagogischen Austauschdienst der Kultusministerkonferenz. 200 Euro pro Schüler gibt es als Zuschuss. Ein Teil der regelmäßigen Förderung durch den DFB wird ebenfalls für das Projekt genutzt. Der verbleibende Eigenanteil von 300 Euro pro Schüler soll noch durch Sponsoren reduziert werden.