Schalker Fans müssen nicht im Regen stehen: Fan-Treff im Bahnhof läd Anhänger an Heimspieltagen zum "warmwerden" ein
Macht hoch die Tür, das Tor macht weit: Der Fan-Treff für alle Schalker Fans im abgetrennten Bereich des Hauptbahnhofes erstrahlt in neuem blau-weißem Glanze. Wo sonst ein graues Rolltor die Sicht versperrt, wurde Sonntag die Anlaufstelle um Punkt 13:04 Uhr eingeweiht. Mit von der Partie eine textsichere Stadtspitze um OB Frank Baranowski und S04-Präsident Josef Schnusenberg.
"Schmusen" mit "Schnusi", wie die Fans ihren Präsidenten liebevoll nennen, war angesagt. Erinnerungsfotos schießen, Autogramme geben, Schwätzchen mit dem Anhang halten: Schnusenberg hat in Sachen Volksnähe von Vorgänger Gerd Rehberg gelernt. Auch die ermahnende Fan-Ansprache. "Es kann nicht sein, dass unsere Leute eigene Spieler auspfeifen", so der Vorstandsvorsitzende in Anspielung auf den nicht immer glücklich spielenden Kevin Kuranyi. Mit ironischen "Oh wie ist das schön"-Gesängen könne er nach schlechten Spielen besser leben als mit Pfiffen.
Lob gab es vom 67-Jährigen für die Zusammenarbeit beim Umbau des Fan-Treffs zwischen Verein und Stadt. Den Wink mit dem Zaunpfahl Richtung OB konnte sich der Steuerberater als Repräsentant eines potenten Gewerbesteuerzahlers in der "eher ärmeren Stadt Gelsenkirchen" aber nicht verkneifen. Gleichsam großzügig verlängerte Schnusenberg dann die Freibierzeit um eine Stunde und gönnte sich selbst eine Cola.
Stilecht wie die 200 Fans kam SPD-Fraktionschef Klaus Haertel im Gazprom-Trikot zur Eröffnung. Kulturdezernent Manfred Beck zeigte sich bei Fanliedern textsicher, und Frank Baranowski verzichtete sogar auf seine Krawatte. Schalke bleibt Schalke, nur der Fan-Treff strahlt in neuem Blau und Weiß.