Bogestra gewährte WAZ-Lesern an der Hauptstraße tiefe Einblicke. Jung und Alt stiegen dem Unternehmen aufs Dach, stießen im Keller auf Anrüchiges und feierten Weltpremiere - in der nagelneuen Variobahn

Erster! Die WAZ-Leser durften in der neuen Variobahn schon mal Probe sitzen und stehen. Fotos: WAZ, Cornelia Fischer
Erster! Die WAZ-Leser durften in der neuen Variobahn schon mal Probe sitzen und stehen. Fotos: WAZ, Cornelia Fischer © Cornelia Fischer

Die WAZ öffnet die Pforten des Bogestra-Straßenbahndepots an der Hauptstraße - und mutet ihren Lesern verdammt viel zu: "Sie werden gleich schwitzen. Wir haben leider keine Klimaanlage auf dem Dach", sagt ein Bogestra-Mitarbeiter und lacht. "Es wird gleich fürchterlich stinken", kündigt kurz darauf ein Kollege vor dem Abstieg in den Keller an. Und gegen Ende der Tour müssen sich die Teilnehmer sogar auf etwas einlassen, auf dass sich bisher kein Mensch in Gelsenkirchen hat einlassen müssen. Viele WAZ-Leser sind übrigens begeistert ob dieser "Zumutungen". Doch der Reihe nach.

Was ins Auge sticht: Der Faszination Straßenbahn erliegen noch immer Jung und Alt. Vier Jahre zählt der jüngste, über 70 Lenze der älteste Teilnehmer. Sie alle wollen einen Blick hinter die Kulissen des Straßenbahndepots werfen. Einen Blick? Fünf Etappen hat das Verkehrsunternehmen vorbereitet.

Etappe 1 steht unter dem Motto: Wir steigen der Bogestra aufs Dach. Ökologie ist hier nicht nur ein Wort: 4000 der rund 7400 m2 sind begrünt, der Rest ist mit einer Solaranlage ausgestattet - "eine der größten in NRW", sagt Michael Mantesberg (Bogestra). "Das wusste ich ja alles vorher gar nicht", staunt Bogestra-Nachbar Jürgen Ganser - er wohnt auf der Luitpoldstraße, vis-à-vis zum Depot - nicht schlecht.

Vom Dach geht's schnurstracks in den anrüchigen Keller. Ralf Dost füttert hier die Gruppe an der "Hochleistungsanlage" mit Fakten über die Aufbereitung von Brauch- und Regenwasser und die anschließende Verwendung in der Waschanlage der Werkstatt. Von "Nachspülstufen" ist die Rede. Die "Flotation" wird den Besuchern näher gebracht. Und auch eine Beruhigungspille verabreicht Dost: "Der strenge Geruch bleibt nicht in den Kleidern hängen."

Auf Etappe 3 erfahren die WAZ-Leser, dass es nicht immer fatal sein muss, unter die Bahn zu kommen. Volker Thüne führt die Truppe in der Werkstatt unter eine Tram und gewährt anschließend auf einer Bühne Einblicke in die Technik auf dem Dach.

Und "Technik" heißt auch anschließend das Zauberwort: Der erste Hybrid-Bus in NRW steht mitten im Depot. Einige haben mit dem 400 000 Euro teuren Prototyp, der seit Ende Juni auf der Linie 383 fährt (wir berichteten), bereits erste Erfahrungen gemacht. "Wenn man hinten sitzt, schnurrt er wie eine Katze", sagt ein WAZ-Leser. "Innen wirkt er kleiner als ein normaler Bus", ergänzt Jürgen Ganser.

Es gibt noch eine Steigerung: Als "erste Fahrgäste in Gelsenkirchen und Bochum" dürfen alle in der neuen Variobahn Platz nehmen, die frühestens Ende 2008 als 301 zum Einsatz kommen soll.

Vor Ende der Tour warten auf die Teilnehmer noch zwei weitere "Zumutungen": Sie helfen der Bogestra bei der "Beseitigung" von lecker Schnittchen. Und schließlich "müssen" alle noch eine Tasche mit Bogestra-Präsenten nach Hause schleppen.