Nach 18 Monaten Büffeln ist es vollbracht: Zwölf frisch gebackene Floristmeisterinnen zeigten ihre Abschlussarbeiten. Ausgefallene Dekorationen und extravagante Brautsträuße schmückten Meisterschule

Foristmeisterin Julia Nottebohm inmitten ihres Raumobjektes für das Architektenforum. Fotos: WAZ, Martin Möller
Foristmeisterin Julia Nottebohm inmitten ihres Raumobjektes für das Architektenforum. Fotos: WAZ, Martin Möller © WAZ

Schoko-Kosmee mit Dill und zum Nachtisch einen Ballonwein? Das, was sich so anhört wie eine Komponente in einem ausgefallenen Dinner, hat so ganz und gar nichts mit Essen zu tun. Ganz im Gegenteil - diese Zutaten sind nur zum Anschauen gedacht. Julia Nottebohm, frisch gebackene Floristmeisterin, hat sie in ihrer Abschlussprüfung verwendet. Zusammen mit elf weiteren Absolventinnen präsentierte sie im Floristpark an der Theodor-Otte-Straße die ausgefallenen Abschlussarbeiten.

Blumensträuße, wie sie Otto Normalverbraucher kennt, suchte man vergeblich. Extravagante, sogar meterhohe Planzenarrangements, schmückten die Ausstellungsräume. "Das erforderte das vorgegebene Thema", erklärte Ausbildungsleiterin Ursula Wegener. Bei der ersten Situationsaufgabe ging es darum, für ein imaginäres Architektenforum, das eine Ausstellung mit schwarz-weißen Fotografien moderner Archtitektur zeige, die Planzendekoration zu übernehmen. Die Maße wurden vorgegeben und der Kreativität keine Grenzen gesetzt.

Julia Nottebohm, mit 23 Jahren die jüngste Meisterschülerin, griff in ihrem Raumobjekt die Farben der Präsentationsfläche auf und verarbeitete Baumstämme mit Metall, Edelstahl, Apfelzweigen, Hagebutten und Stachys-Blättern. In der nächsten Aufgabe ging es darum, den Blumenschmuck für eine Hochzeitsfeier in einem Fünf-Sterne-Hotel, den Brautstrauß den Altarschmuck für die Dorfkirche und einen Geschenkstrauß anzufertigen. Theoretisch musste vorab eine Hausarbeit verfasst werden.

"Ich arbeite gerne in der Natur und mit Menschen zusammen", beschrieb die Floristmeisterin ihre Passion. Und wer mit Feuereifer bei der Sache ist, der wird auch mit guten Noten belohnt. Für die insgesamt fünf Teile der Meisterarbeit bekam Julia Nottebohm dreimal eine glatte Eins und zweimal eine Zwei. "Damit bin ich mehr als zufrieden", strahlte sie.

Nach ihrer Ausbildung arbeitete die 23-jährige Lembeckerin in dem buerschen Unternehmen "Stilecht". Gleichzeitig nahm sie an Wettbewerben teil und wurde Mitglied im "Team Jeunnesse"der Jungfloristengruppe. Sie hat sich mit ihrer Firma "Floral-Art" selbstständig gemacht und arbeitet noch von zu Hause aus. Ein eigenes Geschäft, das ist Julia Nottebohms Traum, den sie sich mit ihrer bestandenen Prüfung sicherlich bald verwirklichen kann.