Der Start der Biotonne ging daneben. Dreiviertel der Behälter waren bei der ersten Leerung falsch gefüllt. Sisyphosarbeit für die Müllwerker. Gelsendienste setzt auf Aufklärungsarbeit.

Schlechter konnte die Testphase der Biotonne wohl kaum starten. Fünf Stunden lang hatten die Müllwerker Jörg Plackties und Markus Olesch die ersten braunen Behälter in der Gelsenkirchener Müll-Geschichte geleert, da fiel ihre Bilanz denkbar schlecht aus. Von 200 Tonnen, berichtete Plackties am frühen Nachmittag in einem Beckhausener Wohnviertel, waren gut zwei Drittel falsch befüllt. Nicht, dass nur mal was Falsches hineingeraten war, nein: In den Behältern, betonte er, lag oft genug ein Mix aus Bio-, Verpackungs- und Haushaltsmüll. Die Verantwortlichen bei Gelsendienste hörten die Kunde nicht gern. „Wir müssen noch Aufklärungsarbeit leisten”, kommentierte Barbara Lubina, Leiterin der Abfallwirtschaft bei Gelsendienste.

Auf ihren ersten Touren durch Horst, Beckhausen und Heßler – hier läuft die anderthalbjährige Testphase – hoben die Müllwerker alle Deckel. Um zu gucken, wie es drin aussieht, aber auch, um falschen Müll in eine andere Tonne zu legen – wenn sie denn draußen stand. Das war eine Sisyphosarbeit, stehen gelassen wurde aber keine Tonne. Wie gesagt: Gelsendienste setzt auf Aufklärung. Noch.

Joghurt-Verpackungen, außerdem Pappkartons und Plastiktüten waren die gängigen „Fehlwürfe” bei der Biotonnen-Premiere. Negative Höhepunkte: Silvester-Knaller in allen Varianten, einmal sogar zurückgelegt in ihre Plastik-Verpackung.

Was rein darf, in den Biomüll? Barbara Lubina fasst noch einmal zusammen: „Kein Fisch, kein Fleisch, ansonsten alles „vor dem Kochtopf.” Und: Gartenabfälle in größeren Mengen sollen in den Komposter oder zum Recyclinghof.