Weniger Einwohner, teurer Sprit: Auf den Straßen wird es leerer. Bei ihrer Verkehrszählung richtete die Stadt ihren Blick erstmals auch auf die Umweltzonen.
Die rückläufige Einwohnerzahl und die zuletzt gestiegenen Benzinkosten machen's möglich: Es sind immer weniger Autos unterwegs. Sowohl auf den Durchgangsstraßen in die umliegenden Städte als auch auf den Hauptverkehrsadern innerhalb der Stadt, das zeigt die neuste Verkehrszählung der Verwaltung, nahm der Verkehr ab.
180 000 Kraftfahrzeuge waren 2008 täglich in die Nachbarstädte unterwegs – 3500 Fahrzeuge oder 2,1 Prozent weniger als 2007. Ein ähnliches Bild vermelden die Statistiker für den Nord-Süd-Verkehr. Über die vier Kanal-Brücken rollten täglich 108 000 Fahrzeuge. Im Jahr zuvor waren es noch 110 500, das entspricht einer Abnahme von 2,5 Prozent. Als Gründe für die Entwicklung nennt die Verwaltung in ihrem Papier „Verkehrsentwicklung in Gelsenkirchen” die „weithin rückläufigen Einwohner- und Arbeitsplatzzahlen bei gestiegenen Kfz-Kosten”.
Erstmals in den Blick rückten dabei die Umweltzonen. Um Verkehrsmengen künftig besser einschätzen zu können, wurden diesmal auch die Autos auf den wichtigsten Strecken in den Umweltzonen gezählt. „Mit Spannung”, heißt es, wartet die Stadt nun auf die Erhebung im Sommer – auch um zu sehen, ob Autos nach der Einführung der Umweltzonen neue Routen fahren und sich Verkehrsströme verlagert haben. Gezählt wurde etwa auf der Cranger Straße, eine Umweltzone der Stadt. Südlich der Middelicher Straße/Emil-Zimmermann-Allee hat sie eine Belastung von 14 500 Fahrzeugen täglich, westlich der Münsterstraße sind es rund 8500 Fahrzeuge.
Last not least: ein Blick auf die „neue” Anschlussstelle Gelsenkirchen-Schalke. Die neue Zufahrt über die verlängerte Alfred-Zingler-Straße nutzen 10 500 Fahrzeuge täglich, über 1000 mehr als in 2007. Die „Gewöhnungszeit” an die in 2006 gebaute Auf- und Abfahrt, so die Verwaltung, „dürfte weitgehend abgeschlossen sein”.