Das nächste Kanalteilstück wird erweitert, die Ufer werden neu befestigt. In 20 Monaten werden rund 8 Mio Euro verbaut. Die Arbeiten beginnen im Bereich "Unser Fritz" in rund vier Wochen nach Abschluss der Sondierungsbohrungen
Seit Juli 2003 gehört der Ausbau des Rhein-Herne-Kanals zum „fest disponierten Bedarf” des Bundes. Die Umsetzung zieht sich.
Eine neue Etappe steht jetzt auf dem Ausbauplan. Das Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg-Meiderich (WSA) beginnt am Kanal im Bereich „Unser Fritz” in Kürze mit der Erweiterung. Zunächst läuft – mit Sondierungsbohrungen – die übliche Suche nach Blindgängern und Kampfmittelresten aus dem Zweiten Weltkrieg. „In vier bis sechs Wochen kann dann die richtige Arbeit losgehen”, sagt Thomas Frankenstein, der Baubevollmächtigte des Meidericher Amtes.
Die „richtige Arbeit” sorgt für massive Bewegung an den Kanalufern. Unter anderem werden rund 27 600 m2 Steinschüttung als Deckwerk und rund 12 800 m2 neue Stahlspundbohlen zur Ufersicherung eingebaut. Zugleich werden auf einem knappen Hektar Fläche die Uferwanderwege neu hergerichtet.
Der Ausbau östlich der Schleuse Gelsenkirchen beginnt an der Grenze zu Herne. Betroffen sind die Kanalkilometer 28,2 bis 30,3 zwischen der Schleuse Wanne-Eickel und dem Hafen Grimberg. Die Gesamtbauzeit hat das Wasser- und Schiffahrtsamt mit 20 Monaten angesetzt. Die Arbeiten laufen auch in der Winterzeit. Das Auftragsvolumen, von dem auch die „heimische Bauwirtschaft signifikant” profitiere, gibt WSA-Sprecher kai Römer mit etwa 8 Mio Euro an. Der Bund und die Deutsche Steinkohle AG tragen die Kosten. Mit dem Ausbau werden auch Bergschäden beseitigt.
Der Teilabschnitt des Rhein-Herne-Kanals ist in der Vergangenheit bereits mehrfach an die Bergbaueinwirkungen angepasst worden. Die nächste Runde steht nun an. Gleichzeitig werde der „vorhandene Querschnitt den zunehmend häufiger verkehrenden Binnenschiffen nicht mehr gerecht”, so Römer. Von Spundwand zu Spundwand ist die Wasserstraße laut Frankenstein bislang 42 Meter breit, zwischen Böschungsufern liegen 55 Meter. Mit der Verbreiterung wird die Uferbefestigung an die zunehmende Beanspruchung durch den Schraubenstrahl und den Schiffssog der Frachter angepasst. Passieren dürfen das Teilstück bis zu 186,50 m lange und 11,45 m breite Schubverbände.
Auswirkungen haben die Arbeiten auch am Ufer. Fußgänger und Radler müssen mit Sperrungen auf den Betriebswegen rechnen.