Wenn andere am liebsten weglaufen, ist er zur Stelle: Robin Ahweiler hat gerade seine Ausbildung als Schädlingsbekämpfer begonnen. Ratten und Schaben? Kein Problem. Nur duschen muss sein, sagt die Freundin
Flöhe, Ratten, Scharben, Wespen: Wenn jedem anderen danach zumute ist, so weit wie möglich wegzulaufen, fängt seine Arbeit erst an. Denn Robin Ahweiler ist Auszubildener im Betrieb Schädlingsbekämpfung Hartmann.
"Ich habe Spaß an diesem Job", erklärt der 19-Jährige völlig überzeugend. "Ich ekel mich nicht vor Tieren, sondern interessiere mich für sie." Doch hätte man da nicht auch Tierpfleger werden können?
"Von alleine kommt eigentlich niemand auf diesen Beruf", räumt sein Auszubildener Steffen Hartmann ein. "In viele Fällen hat wohl das Arbeitsamt auf mein Stellenangebot hingewiesen."
So war es auch bei Robin Ahweiler. Nach dem Realschulabschluss hat er eine Ausbildung als Maler begonnen, dann aber schnell erkannt: "Das ist nichts für mich." Beim Arbeitsamt ist er dann auf den außergewöhnlichen Ausbildungsplatz aufmerksam geworden.
Und schon ein paar Tage später konnte er mit einem zwei-wöchigen Praktikum beginnen. "Ab da war klar: Genau das will ich machen." Doch erst einmal musste er seinen Chef davon überzeugen, dass er genau der Richtige für diesen Job ist. Denn Hartmann hat schon oft schlechte Erfahrungen mit seinen Auszubildenen gemacht: "Ich habe bereits drei Versuche hinter mir. Alle mussten abgebrochen werden." Die Jugendlichen seien häufig zu spät oder auch mal gar nicht gekommen.
Aber gerade Unzuverlässigkeit dürfte man sich in diesem Beruf nicht erlauben. "Ich brauche hochqualifiziertes Personal. Schließlich möchte ich die Leute, die ich ausbilde anschließend übernehmen."
Diese hohen Ansprüche seines Lehrmeisters und natürlich auch die guten Zukunfstaussichten haben Robin Ahweiler nur noch mehr motiviert. Er überzeugte Hartmann mit seiner Begeisterung und bekam die Zusage für den Ausbildungsplatz. "Seit August arbeite ich nun hier", erzählt er stolz.
Seitdem begleitet der Jugendliche entweder seinen Chef oder dessen drei Mitarbeiter bei ihrer Arbeit. Er schaut ihnen über die Schulter wenn sie sich auf die Suche nach Scharben, Flöhen und Birkenwanzen machen. Oder wenn sie verängstigte Bürger von Ratten, Mäusen und Hornissen befreien.
Hat er denn wirklich vor keinem der Insekten Angst? "Großen Respekt habe ich vor Wespen", erklärt er dann doch. "Wenn wir ein Nest abtöten, schwirren diese Tiere zu hunderten um einen herum." Doch davon lässt er sich nicht abschrecken. Genauso wenig wie von dem Gedanken, dass er vielleicht mal das eine oder andere kleine Tier mit nach Hause bringen könnte. "Mich stört das nicht. Aber meine Freundin besteht darauf, dass ich sofort nach der Arbeit dusche." Und wenn das nicht hilft, weiß er ja jetzt, wie er es ganz schnell mit dem kleinen Ungeziefer aufnehmen kann.