Der Tiger ist wieder los! Der Gelsenkirchener Schauspieler Markus Kiefer zeigt am Samstag, 26. November, um 20 Uhr seine Sicht auf Dario Fos „Tigergeschichte“ in der „flora“ an der Florastraße 26.
Dann steht jede Menge Politisches auf italienische Art auf dem Programm. „Jemand hat den Tiger“, sagt man in China, wenn er in einer schwierigen Situation, vor der alle anderen weglaufen, durchhält und Widerstand leistet.
Das Stück spielt in China zur Zeit des „Langen Marsches“ der Revolutionsarmee (1928 – 1934) unter Mao. Verletzt, von seinen Kameraden zurückgelassen, wird ein Soldat von einer Tigerin und deren Baby gefunden. Mit ihrer Hilfe erfährt er eine wundersame Rettung, kehrt zu seinen Bauern zurück und kämpft mit Unterstützung der Tiger gegen die Unterdrückung.
Das Faszinierende an Dario Fos „Tigergeschichte“ ist die von Augenblick zu Augenblick sich ändernde Situation, in der sich der Soldat befindet. In einer einmaligen Mischung aus schauspielerischen und pantomimischen, ja fast artistischen Elementen entwickelt Kiefer eine ungemein dichte und spannende Atmosphäre, in der er die Geschichte vom Soldaten und der Tigerin mit ihrem Jungen vor den Augen der Zuschauer lebendig werden lässt.
Durch sekundenschnellen Wechsel in Gestik, Sprachweise und Position scheinen mehrere Personen gleichzeitig auf der Bühne zu stehen. Markus Kiefer beherrscht das Fo’sche Situationstheater meisterhaft. Das Publikum lässt sich schnell von dem clownesken Theaterspaß mit der rotzfrechen Erzählweise anstecken. Karten zu 15 Euro an der Abendkasse, Info unter 169-9105.