Gelsenkirchen. . An der Kinderburg des Ziegenmichels im Gesundheitspark Nienhausen soll es neben den „Essbaren Gärten“ bald einen „Urbanen Sinnesgarten“ geben.

Was für die Roman- und Filmfigur „Heidi“ die Berge sind, ist für den sogenannten „Ziegenmichel“, bürgerlich Michael Lorenz, seit 2011 der westliche Teil des Gesundheitsparks Nienhausen.

Hier wurde von ihm und seinem Team eine Oase geschaffen. Eine außerschulische Bildungseinrichtung mit zwei Spielplätzen, den „Essbaren Gärten“ und dem integrativem Café in der Kinderburg, das von Menschen mit und ohne Behinderung geführt wird, ist entstanden.

Unter dem Arbeitstitel „Urbaner Sinnesgarten“ soll jetzt ein weiteres Projekt hinzukommen. „Auf der noch brachliegenden Fläche soll ein in sich geschlossener Garten entstehen, speziell mit Pflanzen und Elementen, die alle fünf Sinne ansprechen“, erklärt Stefanie Tietze, die auf dem Ziegenmichelhof für die Projektkoordination verantwortlich ist. Sehen, Hören, Riechen, Tasten, Schmecken, sowie Fähigkeiten wie Beweglichkeit würden dadurch aktiviert und gefördert werden. „Der Garten soll für alle Interessierten kostenlos erlebbar sein“, sagt Lorenz. Wie auch die anderen Angebote steht dann der „Sinnesgarten“ frei zur Verfügung für Einzelpersonen, Familien, Schulen, Kindergärten und auch Menschen aus Seniorenheimen.

„Gerade für Menschen mit Demenz ist das ein großer Mehrwert. Durch das eigene Erleben und Entdecken können alte Erinnerungen geweckt werden“, glaubt Tietze. Auch sind Beete, wo selbst gegärtnert werden kann, auf der ungefähr 1500 Quadratmeter großen Fläche in Planung.

Das Hof-Projekt muss natürlich auch finanziert werden. Nachdem der Zuschuss vom Land nach drei Jahren eingestellt wurde, leistete die Stadt Gelsenkirchen finanzielle Unterstützung. Über den neuen Antrag für den „Sinnesgarten“ vom Ziegenmichel wird am Donnerstag, 24. November, in der zweiten Lesung des Haushaltsplans für 2017 beraten. „In der Politik und auch bei der Bevölkerung kommt das Projekt gut an. Wir haben uns dazu entschieden 26 500 Euro in den Haushalt einzubringen“, so Lutz Dworzak, Vorsitzender des Sozialausschusses, der sich schon lange für den Hof begeistert und selbst Ideen einbrachte. Der SPD-Stadtverordnete weiter: „Das ist auf jeden Fall ein Vorzeigeprojekt. Früher besonders für Kinder und Jugendliche, jetzt sollen auch ältere Menschen integriert und angesprochen werden.“