Gelsenkirchen. . Die Stadt gibt Gas für den Umbau 21 und ist auf dem Weg zur Smart-Region. Gelsennet liefert die nötige Datenautobahn.
- Der Umbau 21 steht in Gelsenkirchen als Teil einer Smart-Region in den Startlöchern
- In dieser Woche beginnen gemeinsame Sitzungen und konkreten Überlegungen für Projekte
- Digitale Verknüpfung wird sich auch stärkerim Alltag bemerkbar machen
Der Umbau 21 steht in Gelsenkirchen in den Startlöchern. Auf dem Weg zur Smart Region geht es schon in dieser Woche los mit gemeinsamen Sitzungen und konkreten Überlegungen für Projekte. Dem Aufruf des NRW-Wirtschaftsministeriums zur Digitalisierung der Emscher-Lippe-Region folgt Gelsenkirchen mit großem Elan.
Manfred von Sondern, Leiter des Statistikamtes bei der Stadt, ist ganz selbstbewusst und vor allem zuversichtlich. „Durch Gelsennet haben wir schon die Autobahnen, die Straßen müssen jetzt noch verknüpft werden“, sagt er. Gemeint ist die Top-Ausstattung der Schulen mit Glasfaserkabeln, die eine Grundvoraussetzung für das weitere digitale Arbeiten ist.
Im Augenblick habe man immer noch das Gefühl, man nagele einen Pudding an die Wand. Aber das soll sich schnell ändern. Ab sofort will die Stadt Projekte erarbeiten, mit denen sich Gelsenkirchen beim Ministerium bewerben kann, um dann eventuell Förderungen zu erhalten.
Kostenlose Wlan-Zonen im Stadtgebiet
Zwei große Zonen mit kostenlosem W-lan gibt es bereits: Vom Bahnhof bis zum Musiktheater und der Bereich Buer. Außerdem hat die Arena W-lan. „Damit haben wir einen großen Vorsprung vor anderen und können starten“, sagt von Sondern. Obwohl die einzelnen Projekte jetzt erst erarbeitet werden, nennt der Abteilungsleiter Beispiele, wie so eine Vernetzung aussehen könnte.
Das Thema heißt: Open Data. Wenn man die Daten, natürlich keine Personen bezogenen, von der Stadt freigeben würde, so dass jeder sie abrufen kann, könnte man zum Beispiel im Baustellen-Management den Bürgern ganz intelligente Möglichkeiten zur Verfügung stellen.
Man könnte die Daten stündlich aktualisieren und so interessant werden lassen für App-Entwickler. Man stünde morgens nicht plötzlich vor gesperrten Straßen, sondern könnte vor und während der Fahrt prüfen, ob die Strecke frei ist.
Aktuellen Daten über die Fahrtrouten und Geschwindigkeiten
Ein anderes Beispiel: Wenn der öffentliche Nahverkehr seine aktuellen Daten über die Fahrtrouten und Geschwindigkeiten ins offene Netz stellt, kann ich zu Hause gemütlich warten, bis ich die Jacke anziehe, weil ich punktgenau sehe, wo sich der Bus gerade aufhält, den ich bekommen möchte. Ich muss also nicht endlos lange an der Haltestelle stehen und auf den Bus warten, der im Stau steht. „Es lassen sich eine Menge schlauer Sachen machen, wenn man im digitalen Bereich vernünftig verknüpft ist“, sagt von Sondern.
Ein anderes Beispiel, wie sinnvoll und hilfreich die Verknüpfung von Daten sein kann: Wenn Parkhäuser nicht mehr mit Schranken und Bezahlautomaten arbeiten, kann man nach dem Einkauf losfahren, man überprüft eventuell, so eine E-Mobil-Ladestation in der Nähe ist, fährt aus dem Parkhaus und die Parkgebühren werden dann vom Konto abgebucht. „Solche Parkhäuser gibt es im übrigen bereits“, erklärt der Daten-Experte.
Der Bereich Medizin wird nicht ausgespart
Was es auch schon gibt, ist die Black-Box im Auto, an der die Versicherer großes Interesse haben. Sie zeichnet auf, wie der Fahrer sich übers Jahr im Straßenverkehr verhält. Ist er Rowdy oder rücksichtsvoll? Alles wird registriert. Wenn der Versicherer den Fahrstil für angemessen hält, gibt es einen Rabatt. Digitale Verknüpfung sei dank.
Ebenso wird der Bereich Medizin nicht ausgespart. Manfred von Sondern: „Auch das existiert bereits. Wenn einem Asthmatiker ein spezieller Sensor in den Körper gepflanzt wird, kann er rechtzeitig vor einem Anfall eine Warnung bekommen, eine Tablette einzunehmen. Das ist alles schon auf dem Markt“, sagt der Leiter des städtischen Statistikamtes.
Die Stadtverwaltung werde mit Schwung an den Vorschlägen arbeiten, die eingereicht werden sollen und alle Aspekte in Bezug auf den Datenschutz mit im Blick haben.