Gelsenkirchen. Die Position von Gelsensport ist eindeutig. Am Freitag verabschiedete der Hauptausschuss eine Resolution, die den SPD-Vorschlag für einen Bad-Neubau unterstützt.
- Die Gelsenkirchener Dachorganisation für 300 Sportvereine hat einstimmig eine Resolution verabschiedet
- Die Arbeitsgemeinschaft der Schwimmer hat sich intensiv mit dem Thema beschäftigt
- Auch vom integrierten Handlungskonzept für Schalke-Nord ist der Verband überzeugt
Die Position von Gelsensport ist eindeutig. Nach einer intensiv und kontrovers geführten Diskussion verabschiedete der Hauptausschuss am Freitag einstimmig eine Resolution, die den SPD-Vorschlag für einen Bad-Neubau an der Caubstraße in Schalke-Nord unterstützt. „Dafür würden wir notfalls im Sommer auch in Badehose auf der Bahnhofstraße demonstrieren“, verdeutlichte Gelsensport-Präsident Jürgen Deimel (72) die Haltung des Verbandes, der ohne Schalke 04 rund 45 000 Mitglieder zählt. – Mit den Königsblauen sind es 143 000 mehr.
Die Begründung liefert Deimel mit einem Satz aus der Resolution: „Durch das geplante Kombi-Bad würden für die Gelsenkirchener Schwimmvereine, die DLRG und die Startgemeinschaft Schwimmen optimale Voraussetzungen sowohl für den Breiten- als auch für Leistungssport geschaffen.“
Deimel: „Das hat eine echte Strahlkraft“
Vor allem das angedachte teilbare 50-Meter-Becken in einem Hallenbad bezeichnet Deimel als ein echtes Alleinstellungsmerkmal für die gesamte Region. „Das hat eine echte Strahlkraft“, sagt er im Gespräch mit der WAZ. Dieser Umstand würde auch den Leistungsstützpunkt Gelsenkirchen deutlich stärken. „Was ist denn, wenn das Zentralbad abgerissen würde und ein Neubau an gleicher Stelle entstünde? Dann ist der Vereinssport tot. Und ins Sport-Paradies, in das Wellenbecken, Geld zu investieren, wäre herausgeschmissen. Es hätte nur sechs Bahnen.“
Die Arbeitsgemeinschaft der Schwimmer habe sich intensiv mit dem Thema beschäftigt. „An der Caubstraße hätten wir zehn Bahnen. Das ist internationaler Standard.“ Das Becken, so Deimel, solle in zweimal 25 Meter teilbar sein. „Es würde ja ein Bad werden, das der gesamten Bevölkerung zugute kommen soll. Dazu gehören nach unseren Vorstellungen auch drei Lehrschwimmbecken am Standort und eine veränderte Infrastruktur in Schalke-Nord. Mit einem Fan-Haus, mit dem Schalke-Museum.“
Weitere Lehrschwimmbecken sollen gebaut werden
Vier weitere Lehrschwimmbecken sollen stadtweit außerdem gebaut werden. „Das würde den Präventionsgedanken unterstützen und helfen, dass mehr Kinder Schwimmen lernen können“, ergänzt Tanja Eigenrauch, stellvertretende Geschäftsführerin Gelsensport. Derzeit würde man auf die Teilnahme an einem Schwimmlernkurs anderthalb Jahre warten müssen. Ihr liegt zudem das integrative Handlungskonzept am Herzen, das die Bedingungen im Stadtteil deutlich verbessern würde.
Jürgen Deimel betont, dass die Resolution nicht von den Schwimmern allein verabschiedet wurde, „sondern dass es sich um eine einstimmige Entscheidung aller im Hauptausschuss vertretenen Disziplinen handelt“. Und wer sich an den Planungsprozessen beteiligen wolle, könne seine Kompetenz gerne einbringen.
Eine Aussage mit Gewicht – ein Kommentar von Friedhelm Pothoff
Dass Gelsensport sich in der Diskussion um die Bäder-Standorte zu Wort meldet, ist so wichtig wie gewichtig. Bisher wurden fast nur persönliche oder politisch motivierte Argumente ausgetauscht. Jetzt ist klar, wofür der Dachverband der Gelsenkirchener Sportvereine steht: Für ihn, auch wenn es sich ja erst einmal nur um einen Prüfauftrag an die Verwaltung handelt, ist der Vorschlag der SPD der zielführende, ein Bad-Neubau an der Caubstraße.
Das aber sei nicht alles, versichert Deimel. Der Neubau von sieben Lehrschwimmbecken in Gelsenkirchen liegt ihm ebenfalls am Herzen. Das Thema Prävention bewegt ihn und den Verband. In dem Zuge den Stadtteil Schalke-Nord städtebaulich aufzuwerten, findet er gut – und dass dafür Fördermittel beantragt werden können. Auch wenn sich Deimel politisch eigentlich nicht äußern möchte, besitzt die Gelsensport-Resolution genau da eine sehr große Wirkung.