Gelsenkirchen. . Bei der „Langen Nacht der Fotografie“ zeigten Profis und Hobbykünstler im Wissenschaftspark ein breites Repertoire an Motiven – einfach vielfältig.

2000 Bilder aus dem Ruhrgebiet, 4 Juroren und rund 400 begeisterte Besucher – das sind die Eckdaten der „Langen Nacht der Fotografie“, die zum bereits dritten Mal im Wissenschaftspark für echte Hingucker sorgte. Professionelle Fotografen und Hobby-Lichtbildner, aber auch Blogger und Instagrammer waren im Vorfeld eingeladen, ihre Bilder für die virtuelle Bildersammlung zur Verfügung zu stellen.

Ein Hashtag fürs Ruhrgebiet genügte

„Jeder mit einem Instagram-Account musste dafür nur ein Hashtag #instragramruhr vor sein Bild setzen, damit es auf unserer Seite sichtbar wurde. Auf diese Weise haben wir rund 2000 Bilder erhalten, aus denen eine Fachjury dann 400 für die Nacht der Fotografie ausgewählt hat“, erklärt Initiator Peter Liedtke vom „Bildsprachen“-Projekt.

Instaworldruhr sucht nach neuen Bildern, nach unbekannten Orten, nach Urbanität im Zwischenraum und nach anderer Schönheit, vielleicht auch nach einer neuen Leichtigkeit in der Fotografie. Die Motive können Menschen sein, aber auch Orte, modernste Architektur und abgewrackte Ruinen. Aber die Bilder sollen „Heimat“ Ruhrgebiet thematisieren, was nicht bedeutet, das alles schön sein muss. Kritische Bilder sind mindestens genauso gern gesehen wie superschöne. Und es muss auch nicht auf jedem Foto ein Förderturm drauf sein“, so hieß es in der Ausschreibung. Die Fördertürme gab es dann aber doch, mal bei Sonnenschein und blauem Himmel, mal beleuchtet in tiefer Nacht. Einen Schwerpunkt bildeten diesmal Trinkhallen und Büdchen, aber auch Kaugummiautomaten kamen groß heraus. Die Sammlung zeigte, wie schön grün, aber auch wie verbaut das Ruhrgebiet an manchen Ecken ist.

Nur ein einziges Mal in Gelsenkirchen gezeigt

Die Jury mit Phoebe Drager (Instagrammerin palomaparrot), Sebastian Spasic (Instagrammer AKUsepp), Ditmar Schädel (Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Photographie) und Jan Schmolling (stellv. Leiter Deutsches Kinder- und Jugendfilmzentrum) hatten sich durch die Bilderflut gearbeitet und für die Fotografie-Nacht ihre Lieblingsbilder ausgewählt. „Das war eine intuitive Auswahl, die keinen bestimmten Regeln folgte. Deshalb haben wir im Vorfeld darauf geachtet, dass die Jury aus jeweils zwei Instagrammern und zwei professionellen, eher klassischen Fotografieexperten besteht“, betont Peter Liedtke, der die rund 400 Bilder mit der Jury anschließend zu einem rund anderthalbstündigen Foto-Film zusammenschnitt. „Diese Sammlung wird nur heute und nur ein einziges Mal gezeigt“, erklärt Liedtke. Dabeisein war also diesmal wirklich alles. Und einige Besucher nutzten diese Gelegenheit, von diesem Event wieder neue Bilder zu machen und online zu posten.

Bilder aus der Heimat

Vielleicht finden sie sich im kommenden Jahr dann bei diesem Projekt wieder. „Allerdings stand die Finanzierung dieser Veranstaltung diesmal lange Zeit auf wackeligen Füßen, deshalb fand die Nacht in diesem Jahr auch nicht wie in den Vorjahren draußen in den Sommermonaten statt, sondern diesmal im Wissenschaftspark“, so Liedtke. Ihrem Charme tat das keinen Abbruch, denn mit Liegestühlen unter der Glasfassade bei einem Glas Wein die Projektionen mit Bildern aus der Heimat zu genießen, das hatte schon was.

Finanziert wurde die „Lange Nacht“ mit Mitteln des Wissenschaftspark Gelsenkirchen, der Stadt Gelsenkirchen, der Sparkasse Gelsenkirchen, des Regionalverband Ruhr und des Förderverein Pixelprojekt Ruhrgebiet.

Mehr Info zum Projekt gibt es im Internet auf: www.bildsprachen.de/instaworldruhr/