Gelsenkirchen. Wenn es Winter wird, haben die Tierpfleger und die Techniker alle Hände voll zu tun, um Bewohner vor Frost zu schützen. Einige Tiere schnattern schnell.
- Winter in der Zoom Erlebniswelt freut einen Teil der Bewohner und ärgert die anderen
- Die Eisbären tauen im Winter auf, Bären und Löwen freuen sich über die Fußbodenheizung
- Die Giraffen vertreten sich nur kurz die langen Beine und traben dann wieder in den Stall
Die Eisbären Lara und Bill können es kaum mehr abwarten, bis die Temperaturen unter die Null-Grad-Marke sinken. Die Löwen dagegen zittern schon jetzt beim aktuellen Stand des Thermometers und verkriechen sich in die Ställe.
Die sind nämlich mit Fußbodenheizung ausgestattet. Winter im Zoo: Das ist des einen Leid, des anderen Freud’. Die Tierpfleger haben in diesen Tagen alle Hände voll zu tun, um Mensch und Tier auf die Eiszeit vorzubereiten.
Flamingos machen den Abflug
Die zarten Flamingos und die empfindlichen Pelikane haben bereits den Abflug gemacht. Für sie hieß es wie alle Jahre: Abmarsch ins Winterquartier! Die 33 langbeinigen, rosigen Flamingos machen es sich zurzeit hinter den Kulissen der afrikanischen Dschungelhalle gemütlich. Bis November werden sie hier im Warmen ausharren, bevor es wieder auf den See hinaus geht.
Die Flamingos haben in ihrem Winterquartier aber auch eine Wiese unter freiem Himmel zur Verfügung, so dass bei Sonnenschein Frischluft getankt werden kann. Auch zwei Wasserflächen stehen als Wohlfühloase zur Verfügung.
Die afrikanischen Witwenpfeifgänse bevorzugen in der kalten Jahreszeit ebenfalls die wohlige Wärme im Inneren ihrer Landschaftsanlagen.
Affen lieben es kuschelig
Auch die Menschenaffen sind eher Schnattergänse. „Sowohl die Schimpansen als auch die Orang-Utans“, schmunzelt Zoom-Sprecherin Sabine Haas, ziehen sich im Winter früh am Nachmittag in ihre Schlafnester zurück.“ Hauptsache kuschelig warm in Dschungelhalle und Tropenparadies!
Die Erdmännchen, echte Publikumslieblinge, wärmen sich ebenso wie die Stachelschweine mit Hilfe spezieller Lampen zwischendurch auf, die die Tierpfleger in den Gehegen platziert haben. Die Flusspferdfamilie ziert zwar eine dicke Speckschicht, dennoch ziehen sich Ernie und Co. im Winter in den Dschungel zurück und schwimmen munter ihre Bahnen im 300 Quadratmeter großen Schwimmbecken. Die langbeinigen Giraffen mögen Minusgrade ebenfalls nicht, staksen mit ihren langen Beinen aber ab und zu durch die Savannenlandschaft. „Wie die Zebras und die Antilopen vertreten sich auch die Giraffen nur noch in der Mittagspause die Beine.“ Und Sabine Haas weiß auch: „Nach rund zwei Stunden stehen die Giraffen wieder vorm Tor zur Innenanlage und wollen ins Warme.“
Seelöwen fressen sich dicke Speckschicht an
Den Löwen in der Erlebniswelt Afrika haben die Tierpfleger bereits ein warmes Plätzchen im Stall geschaffen: Der Käfig lockt mit einer dicken Schicht aus Stroh. Die Braunbären haben sogar selbst Wintervorbereitungen getroffen und sich in ihrem Revier schützende Höhlen gebuddelt: „Ansonsten lieben die drei Bärenmädchen Alma, Frieda und Smilla jetzt auch ihre Ställe.“ Bestens vorbereitet starten die 16 Seelöwen in den Winter. Sie haben sich eine dicke Fettschicht angefressen: „Die verputzen bis zu 15 Eimer Fisch pro Tag.“
Auch die Zoo-Techniker bereiten die Anlage in diesen Tagen intensiv auf Kälte vor: Der Afrikasee wird entschlammt, die Bootsflotte gewartet. Frostgefährdete Anlagen wie der Wassergraben der Wölfe müssen vorm Zufrieren geschützt werden. Für Shop und Service-Center heißt der Winter: ein wenig durchatmen, denn die Besucherzahlen sinken wie die Temperaturen.
Ab November gelten andere Öffnungszeiten: Der Zoo öffnet um 10 und schließt um 17 Uhr. Dafür zahlt jeder Besucher nur ein Drittel des regulären Eintrittspreises.
Vom 16. bis 18. Dezember lädt der Zoom zum nostalgischen Weihnachtsmarkt rund um den Grimberger Hof ein. Heiligabend und Silvester ist der Zoo offen.