Ihr Lachen verrät ihren Beruf: Glockenhell und glasklar klingt es, wenn Mezzosopranistin Almuth Herbst sich königlich amüsiert. Die Sängerin am Musiktheater im Revier lacht gerne und oft, was sie am Mittwochabend in der Reihe „fmt schafft Begegnungen“ gut gelaunt demonstrierte.
Im Foyer des Opernhauses setzte der Förderverein seine Gesprächsreihe mit Künstlerinnen und Künstlern fort. Diesmal fühlte der Schatzmeister des Fördervereins, Kurt Limberg, als Talkmaster der Sängerin auf den Zahn. Die Sopranistin hat seit der Spielzeit 2009/10 ein Engagement am MiR und fühlt sich hier auch ausgesprochen wohl: „Am Musiktheater gibt es eine ausgeprägte Ensemblekultur und keine Stars.“
Dabei sah der geplante Berufsweg der Künstlerin eigentlich ganz anders aus. Almuth Herbst studierte zunächst Theologie: „Pastorin wollte ich werden, Presbyterin bin ich geworden.“ Und Opernsängerin. Heute liebt sie ihren Beruf, auch wenn er Nerven wie Drahtseile verlange. Aber: „Einen Raum mit der Stimme zu füllen -- es gibt nichts Schöneres.“ Lampenfieber, lachte sie auf Nachfrage, kenne sie nicht: „Ich scharre höchstens vor dem Auftritt wie ein Rennpferd mit den Hufen, bis es raus geht auf die Bühne.“
Almuth Herbst ist vor allem durch großartige Partien in „Belsazar“, „La Gioconda“ oder „A Midsummer Night´s Dream“ in Erinnerung. In dieser Saison wird sie unter anderem in Wagners „Tristan und Isolde“ und „Die lustige Witwe“ zu hören sein.
Über die Verleihung des diesjährigen Theaterpreises freut sich Almuth Herbst bis heute: „Eine wahnsinnige Ehre!“ Die Auszeichnung habe sich rasch in der Szene herumgesprochen: „Bei meinem Gastspiel am Staatstheater in Hannover habe ich spontan Applaus dafür von den Kollegen bekommen.“ Ja, lacht sie, mit dem Gelsenkirchener Theaterpreis könne man durchaus angeben.
An Liederabenden hängt ihr Herz ganz besonders: Den nächsten wird es im Februar geben.