Gelsenkirchen. Für den Bundestag wird der Kreisvorsitzende Marco Buschmann (39) antreten. Für den Landtag im nördlichen Wahlkreis der Stadt wurde Susanne Cichos nominiert.

Die Landesversammlung der Freien Demokraten wird am Sonntag, 20. November, in Neuss durchgeführt. Rechtzeitig vor diesem so wichtigen Termin, der vor allem für Dr. Marco Buschmann, den Kreisvorsitzenden der Liberalen in Gelsenkirchen, eine große Rolle spielt, hat sich die örtliche FDP auf die Wahlen im Jahr 2017 vorbereitet: Die Kreiswahlversammlung stellte die Kandidaten der Liberalen auf.

Keine Überraschung ist diese Nachricht: Für den Bundestag wird der Kreisvorsitzende Marco Buschmann (39) antreten. Für den Landtag im nördlichen Wahlkreis der Stadt wurde Susanne Cichos und für den südlichen Wahlkreis Ralf Robert Hundt nominiert. Echte Chancen, tatsächlich einem Parlament anzugehören, hat aber wohl nur Buschmann.

Der Kreisvorsitzende wird als Bundesgeschäftsführer der FDP für einen einstelligen Platz auf der Landesreserveliste gehandelt. Angesichts seiner Funktion und seiner harten Aufbauarbeit, die er in den vergangenen vier Jahren nach dem K.O. bei den letzten Bundestagswahlen geleistet hat, eine verdiente Einordnung. Insider nennen Rang vier, was beim Überspringen der 5-Prozent-Hürde als sicherer Einzug gilt.

Großen Zuspruch erlebt

Buschmann selbst äußerte sich auf Anfrage der WAZ zwar selbstbewusst, aber devot: „Ich möchte dazu im Vorfeld der Versammlung gar nichts sagen. Ich erlebe aber in diesen Tagen großen Zuspruch. Nicht zuletzt auch, weil ich beim Aufstellungsprozess mitgeholfen habe.“ Sollten die Liberalen den Wiedereinzug schaffen, beginne allerdings erst die Arbeit, sagt der Jurist, der bereits eine Legislaturperiode als Abgeordneter im Bundestag erlebte. „Das Ergebnis dann zu bestätigen, das ist die echte Herausforderung.“ Buschmann betonte zudem, dass das Jahr 2017 ein Schicksalsjahr für die Freien Demokraten sein werde, auf das er sich aber freue: „Immer mehr Menschen erkennen, dass der wichtigste Treibstoff für Kreativität, Motivation, Fortschritt und Wohlstand die Freiheit ist. Und da sich keine andere Partei darum kümmert, hat die FDP ihren festen Platz in den Parlamenten.“

Herbe Kritik an G8

Die letzten Wahlen hätten das gezeigt: Seit 2015 habe die FDP bei jeder Wahl deutlich hinzugewonnen und sei in fast jedes Parlament eingezogen, das gewählt wurde. Susanne Cichos (48) legt ihren Schwerpunkt auf Bildungspolitik. „Das Hin und Her bei G8 und G9 ist eine große Belastung für Schüler, Eltern und Lehrer. Ich meine, die Schulen sollten selbst entscheiden, wie sie ihre Schüler zum Abitur führen wollen. Das führt zu mehr Auswahl für Schüler und Eltern“, betont die Diplom-Kauffrau.

Sie wird sich auch um einen Platz auf der Reserveliste bewerben. Nicht mit der Hoffnung, bei der ersten Kandidatur gleich den großen Wurf zu landen und ins Düsseldorfer Landesparlament einzuziehen. Aber eine strategische Weichenstellung für die mittelfristige Zukunft soll es schon sein.

Wartezeiten für Bürger verkürzen

Ralf Robert Hundt (52), Immobilienmakler in Gelsenkirchen, möchte sich besonders für effiziente Verwaltungsverfahren einsetzen. Jeden Tag müsse er erleben, wie Bürger und Betriebe unter langen Wartezeiten und kleinteiligen Vorschriften leiden. „Ein so langwieriges Mikro-Management ist völlig überholt. In Nordrhein-Westfalen benötigen wir Verwaltungen, die schnell und ergebnisorientiert Erfolge anstreben statt nur 08/15 zu liefern.“ Insbesondere in der Digitalisierung von Verwaltungsprozessen liegt seiner Meinung nach noch ein riesiges Potenzial, um schneller und bürgerfreundlicher zu werden.