Gelsenkirchen. . Bürgerinitiative Ebertstraße findet viele Mitstreiter für den Erhalt des alten Baumbestandes zwischen Musiktheater und Hans-Sachs-Haus.

Die Bürgerinitiative Ebertstraße sieht sich bestärkt in ihrem Bestreben, „weiter für den Erhalt möglichst vieler alter und großer Bäume“ im geplanten dritten Bauabschnitt des Stadtumbaus zwischen Musiktheater im Revier und Hans-Sachs-Haus zu kämpfen. Das ist das Ergebnis des jüngsten Treffens von Anwohnern und Hausbesitzern am Donnerstag in der Geschäftsstelle der Bündnisgrünen an der Ebertstraße 28. Deren Vorstandssprecherin Barbara Oehmichen moderierte das Treffen

Bestärkt wird die Initiative zum einen durch die große Resonanz auf ihre gestartete Unterschriftenaktion, bei der die streitbaren Bürger bis dato schon über 1000 Unterzeichner für ihre grüne Sache gewinnen konnten. „Ich werte das als ein positives Zeichen“, sagte Mit-Initiatorin Ellen Stramplat. „Wir werden weiter Unterschriften sammeln.“ Noch im November soll die Liste Oberbürgermeister Frank Baranowski (SPD) persönlich überreicht werden.

Die Ebertstraße in Gelsenkirchen soll als Sichtachse zwischen Hans-Sachs-Haus und Musiktheater (hinten rechts) umgebaut werden.
Die Ebertstraße in Gelsenkirchen soll als Sichtachse zwischen Hans-Sachs-Haus und Musiktheater (hinten rechts) umgebaut werden. © Martin Möller

Zum anderen hat auch die Verwaltung auf den großen Aufschrei aus der Bevölkerung reagiert, in dem der Rat im Oktober beschlossen hat, dass die Umbaupläne noch einmal überprüft werden. „Die Pläne werden derzeit noch überarbeitet“, gab Ellen Stramplat den jüngsten Stand an die rund 20 anwesenden Mitstreiter weiter.

Einsicht in die neuen Umbaupläne

Die überarbeiteten Pläne befinden sich nach Angabe von Stadtsprecher Martin Schulmann „schon in der Endphase“. Er rechnet damit, dass sie in den Sitzungen des Stadtentwicklungs- und Planungsausschusses am 9. und des Verkehrsausschusses tags darauf am 10. November bereits präsentiert werden können.

Die Bürgerinitiative wünscht sich in dem Zusammenhang, dass die neuen Pläne so schnell wie möglich auch im Stadtumbaubüro City (Bahnhofstraße 26, 0209 94 43 12 20) einsehbar sind, dazu noch eine Ortsbegehung– gegen dieses Ansinnen dürfte wohl kaum etwas sprechen, weil Oberbürgermeister Baranowski in einem Antwortschreiben an die Bürgerinitiative bereits zugesichert hat, dass „die Stadt darüber selbstverständlich informieren wird“.

Ziel: Kein Baum weniger als vorher

In dem Schreiben betont das Stadtoberhaupt, dass es „Ziel sein soll, so viel vom alten Baumbestand wie möglich bei der bereits beschlossenen Neuplanung des Areals zu erhalten. Auch bei den notwendig werdenden Nachpflanzungen von Ersatzbäumen sollen nach Möglichkeit mehr und größere Bäume verwendet werden.“ Am Ende solle, nach dem Umbau der Ebertstraße kein Baum weniger stehen als vorher.

Die Bürgerinitiative um Elisabeth Jakobs, Rita Reichel-Finke, Werner Scharley, Ellen Stramplat und Lieselotte Tigges freut’s. Zugleich sind sie auch vorsichtig, erneuern ihre Forderung, dass „der Baumbestand zu integrieren ist“ und baut. Und zwar mit einer Webseite, auf der Bilder, Ankündigungen und auch ein Bautagebuch zum Umbau der Ebertstraße zu finden sein sollen, um Wunsch und Wirklichkeit vergleichen zu können. Die geplante Adresse soll lauten: www.bi-ebertstraße.de

Umbau kostet 4,5 Millionen Euro

Die Umbaukosten für die neue Sichtachse zwischen Musiktheater und Hans-Sachs-Haus belaufen sich auf 4,5 Millionen Euro. 74 Bäume würden nach dem alten Entwurf das neue Areal zieren, 58 werden gefällt, 35 Sauerstoffspender neu gepflanzt, 16 alte Hölzer erhalten. Dafür sollen elf junge Bäume am Margarethe-Zingler-Platz (Hauptmarkt) Wurzeln schlagen.