Gelsenkirchen. . Das erste „11mm NRW Fußballfilmfestival“ bescherte Gelsenkirchener Kultfilm-Fans einen besonderen Abend. 250 Fans kamen zum Rudelgucken vor dem Derby.

  • Zwei Filme gingen beim ersten „11mm NRW Fußballfilmfestival“ in Gelsenkirchen über die Leinwand
  • Für Schüler wurde der Streifen „Rebellen am Ball“ auf dem Videowürfel in der Veltins-Arena gezeigt
  • 250 Schalker hatten dann viel Spaß bei der kultigen Ruhrpott-Komödie mit Uwe Ochsenknecht

Das Popcorn ploppt, der Glühwein glüht, die Wurst wandert als Abendsnack gleich hinterher. Fernsehabend in der Glückauf Kampfbahn. 250 Leute sind zum Rudelgucken der besonderen Art in die gute Stube von Kuzorra & Co. gekommen. Alles Schalker im Derby-Modus.

47 Stunden vor Anpfiff in Lüdenscheid-Nord steht unten vor der Leinwand einer, den sie auch gleich im Kultfilm „Fußball ist unser Leben“ in einer Minirolle sehen werden. „Yyyyyyves“ jubeln die Leute, als der gleichnamige Ex-Profi Eigenrauch zur kurzen Talkrunde mit Oberbürgermeister Frank Baranowski sowie Markus Mau und Martin Weijers vom Schalker Fanprojekt vor die Leinwand tritt.

Nicht lange herum reden, einfach machen

„Ich finde den Film cool“, sagt Yves Eigenrauch. Der an seine Rolle kam, weil Olaf Thon nicht wollte. So einfach war das. Was Schalke für Gelsenkirchen bedeutet, brachte Frank Baranowski so auf den Punkt: „Schalke ist ein Identifikationsort mit dem Mythos: ,Red’ nicht lange herum, mach es!’ Und wenn etwas nicht gelingt, sollte man es mit der Schalker Mentalität halten: Auch nach einem Rückschlag ab nach vorne und Richtung Tor schauen.“ Vielleicht hilft das ja auch dem Schalker Fanprojekt, einen Traum zu verwirklichen. „Wir hätten hier gerne ein Fan-Haus, um unsere Arbeit weiter zu professionalisieren“, sagt Markus Mau in blau-weißer Bescheidenheit.

„Mister Schalke“ hat den Film schon locker zwanzig Mal gesehen

Und dann: Film ab beim ersten „11mm NRW Fußballfilmfestival“. Open-Air-Kino vom Feinsten. Die Handlung dürfte bekannt sein. Wenn nicht: Im Mittelpunkt der 1999 entstandenen Ruhrpottkomödie steht S04-Hardcore-Fan Hans Pollak (Uwe Ochsenknecht), der mit dickem Kopf seinen persönlichen Fußballgott Pablo Antonio „Dios“ Di Ospeo (Oscar Ortega Sánchez) entführt, dessen Ehe wegen der Knappen zu scheitern droht, der lügt, ohne dass ihm eine blau-weiße Nase wächst ...

Schalker Talk-Runde vor dem Film mit (v.l.) Yves Eigenrauch (Ex-Profi), Markus Mau (Leiter Schalker Fanprojekt) und Oberbürgermeister Frank Baranowski. Nicht im Bild ist Martin Weijers (Fanprojekt/„Schalke macht Schule“).
Schalker Talk-Runde vor dem Film mit (v.l.) Yves Eigenrauch (Ex-Profi), Markus Mau (Leiter Schalker Fanprojekt) und Oberbürgermeister Frank Baranowski. Nicht im Bild ist Martin Weijers (Fanprojekt/„Schalke macht Schule“). © Michael Korte

Eine herrliche Geschichte um echte Freundschaft. In der sogar Oma Käthe Pollaks Tod (Tana Schanzara, immer mit gelb-schwarzem Schal um den Hals) für den Zuschauer leicht zu verkraften ist. Am Ende wird, na logo, alles gut. Und aus der koksenden, aroganten lahmen Ente Pablo wieder ein Stürmer mit Dampf im Stulpen.

Und im echten Schalker Leben? „Die Freundschaft ist wirklich so, wie im Film.“ Markus Hilkemeyer alias Mister Schalke muss es wissen. Er hat den Film locker zwanzig Mal gesehen – und hat immer noch Spaß. „Die Supporters oder die Ultras sind wie eine echte Familie,“ sagt der S04-Kuttenträger. Echt, kannste glauben. Und wie geht das Revier-Derby aus? Markus Hilkemeyer will auf jeden Fall Tore sehen: „Wir gewinnen 3:4!“ Ganz sicher, kannste glauben.

Alle Fans tippen auf den Schalke-Sieg im Revier-Derby

Schalke gewinnt gegen den Erzrivalen: 0:2, 1:2, 0:1 tippen die drei jungen Leute neben der Chronistin nach dem „Abpfiff“ des Kultfilms. Immer mal wieder auf die Leinwand geschaut hat auch Gelsensport-Bufdi Robin Saborowski, wenn gerade niemand Bockwurst oder Glühwein am Tresen vor dem Glückauf-Kino ordert. „Ich habe den Film schon acht Mal gesehen, aber die Witze sind immer noch lustig. Die kann man dauernd hören.“ Sein Derby-Tipp: „Schalke gewinnt 0:2.“ Marco Rinschede – „Ich war damals sogar im Kino, als der Film rauskam und habe ihn bestimmt schon zehn Mal gesehen “ – bleibt bescheiden: „0:1 für uns.“ Und was sagt Markus Mau? „Ich bin positiv gestimmt.“ Das klingt schon mal gut. „Ich glaube, dass wir mindestens mit einem Punkt nach Hause kommen.“ Na dann: Glückauf!

Es wird voll in den Zügen und auf den Bahnhöfen

Das Revier-Derby fällt am Samstag mit dem Antik- und Sammlermarkt in den Dortmunder Westfalenhallen und dem üblichen Samstagsreiseverkehr zusammen. Dies bedeutet laut Polizei, dass mit vollen Bahnhöfen und Haltepunkten, gerade am Dortmunder Hauptbahnhof und am Haltepunkt Signal Iduna Park gerechnet werden muss. Die Deutsche Bahn setzt wieder zusätzliche Züge zur An- und Abreise ein. Abfahrt ab GE-Hauptbahnhof; 14.44, 15.01, 15.16 Uhr, jeweils Gleis 8. Rückfahrt ab DO-Hauptbahnhof um 21:55, 22:14, 22:32 Uhr, jeweils Gleis 26.