Gelsenkirchen. . Das Musiktheater will ein neues Veranstaltungsformat für Diskussionen etablieren.
- Ein neuer Salon im Musiktheater im Revier lädt zum spannenden Gedankenaustausch ein
- Im Foyer kommen Künstler und Publikum zu kulturpolitischen Themen ins Gespräch
- Der Salon öffnet seine Türen erstmals am 25. Oktober zum Thema „Warum eigentlich Theater?“
Das Musiktheater im Revier wird salonfähig. Das Gelsenkirchener Opernhaus greift eine gute alte Tradition aus dem 19. Jahrhundert auf, als sich einst in den Salons Bürgertum und Künstlerschaft trafen, um kultur- und gesellschaftspolitisch zu diskutieren, um Lesungen, Konzerten und Diskursen zu lauschen. Dieses Forum will nun auch das Musiktheater-Team den Menschen anbieten. Der erste „MiR.Salon“ öffnet am Dienstag, 25. Oktober, seine Pforten.
Gespräche in gemütlichem Ambiente
Der Raum ist bereits hergerichtet im oberen Westfoyer am Kennedyplatz, gleich unter den Arkaden und unter den Yves Klein-Wänden. Der Raum leuchtet in heimeligem Blau, gemütliche Sessel (aus der „Csárdásfürstin“) auf blauen Teppichen wirken schick und bequem, ein schwarzer Flügel sorgt für gediegene Eleganz, moderne Grafiken zeigen unterschiedliche Facetten des Theaters und der Stadt. Mindestens 35 Menschen finden hier Platz im von den Ausstattern liebevoll hergerichteten Raum. Bei Bedarf kann der Salon auch erweitert werden.
Generalintendant Michael Schulz will mit dem Salon-Angebot den einmal begonnen Austausch zwischen Theater und Besuchern fortsetzen, der in der letzten Spielzeit mit der Aktion „100 Tage - 1000 Meinungen“ begonnen hatte. Schulz: „Wir wollen einen Raum schaffen, in dem kulturpolitische Themen diskutiert werden können.“ Mit Gästen zum einen, mit den Zuhörern zum anderen. Gerade die kontroverse Diskussion um das fürs Fernsehen verfilmte Theaterstück „Terror“ zeige das Bedürfnis, über Kunst zu reden.
Die Frage zum Auftakt lautet: „Wozu eigentlich Theater?“Erster Gesprächsgast ist der Autor, Moderator und Professor Holger Noltze. Der gebürtige Essener studierte in Bochum und Madrid. Bekannt wurde er als Moderator der WDR-Sendung „WestArt am Sonntag“. Zudem ist er Dozent für „Musik und Medien“ an der Universität Dortmund. Für Furore sorgte Noltze zudem durch zwei Veröffentlichungen. Er schrieb die Bücher „Liebestod. Wagner. Verdi. wir“ und zuletzt „Die Leichtigkeitslüge. Über Musik, Medien und Komplexität.“
Michael Krüger freut sich als Moderator auf diesen Gast: „Wir werden seine These diskutieren, das Kunstgenuss nicht immer ein leichter sein muss, dass man sich selbst auch eine Wissensbasis erarbeiten muss.“
Der Salon wird drei Male in der Spielzeit Gäste einladen, jeweils dienstagabends von 19 bis 21 Uhr. Moderiert wird das neue Format von Dramaturgin Anna Grundmeier und dem Pressreferenten Michael Krüger. Ein Pianist von Musiktheater gibt dem Salon den musikalischen Rahmen.
Den finanziellen Rahmen ermöglicht die MiR-Stiftung. Vorstandsmitglied Peter Neubauer zum Engagement: „Wir waren von der Idee auf Anhieb fasziniert und wollen einen Beitrag leisten.“ Die Stiftung ermöglicht es, dass spannende Experten zu Gast im Salon sein können.
Besucher des Salons benötigen Karten, es gibt sie kostenlos an der Theaterkasse.
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Am 16. Mai dreht sich alles ums Regietheater und die Frage „Wie modern darf es sein?“