München. . Der Gelsenkirchener Boxprofi Francesco Pianeta hat einen neuen Boxstall gefunden. Am 5. November kämpft der Schwergewichtler in München und will zurück in die Weltspitze.
- Der Gelsenkirchener Boxprofi Francesco Pianeta hat einen neuen Boxstall gefunden
- Am 5. November wird er in München wieder zu einem Kampf in den Ring klettern
- Nach seinen zwei verlorenen WM-Kämpfen will der Schwergewichtler zurück in die Weltspitze
Endlich wieder Qual, endlich wieder schmerzende Muskeln und Müdigkeit. Was dem normalen Menschen eigentlich nicht fehlt, hat Francesco Pianeta sehnsüchtig vermisst. Denn für den Gelsenkirchener Boxprofi bedeuten all’ diese Dinge: Er ist zurück im richtigen Trainingsalltag, und am 5. November klettert er in München wieder zum Kampf in den Ring.
Genau das hat er lange vermisst. Der Schwergewichtler, der seine WM-Kämpfe gegen Wladimir Klitschko und Ruslan Chagaev verloren hatte, stand danach plötzlich auf dem Abstellgleis. Verlierer sind in der glitzernden Geschäftswelt des Profi-Boxens von heute auf morgen nicht mehr gerne gesehen.
Durch langfristige Verträge mit seinem damaligen Boxstall war Pianeta plötzlich das, was in der Politik als „lame duck“ gilt. Sein Boxstall hatte keine Kämpfe mehr für ihn, wollte aber auch nicht genehmigen, dass sich Pianeta mit einem neuen Manager auf seinen Weg zurück in die Boxwelt macht.
Aufgeben ist aber für den Gelsenkirchener ein Fremdwort. Er lässt sich nicht stoppen, auch nicht von Verträgen. Und so trainierte er für sich, fraß Eisen in der Muckibude und fand hin und wieder einen Sparringspartner. Alles, um bloß nicht einzurosten. Im vergangenen Februar hatte er dann sogar endlich wieder einen Kampf. Wobei Hasan Olaki in der Oberhausener Arena aber alles andere als ein großer Gegner war. Aber: Hauptsache wieder im Ring, und dann auch noch gewonnen.
Aber auch das ist schon wieder fast acht Monate her, und nun ist der alte Vertrag von Pianeta ausgelaufen. Die Boxszene in Deutschland ist nicht so riesig, man kennt sich, und so kam der Kontakt zwischen dem Gelsenkirchener und Alexander Petkovic zustande. Der frühere Schwergewichtler ist mittlerweile ins Promoter-Geschäft gewechselt, und beide Seiten waren sich rasch einig.
Und so fuhr Pianeta jetzt mit den Boxern des Stalls von Petkovic ins Trainingslager in den Böhmerwald. Trainer Alfred Segerer ist ein harter Hund, und er scheuchte die Boxer nach dem Abendessen immer noch einmal die 700 Höhenmeter vom Hotel in Warzenried bis hinauf auf den „Hohen Bogen“.
Grundlagen für Pianetas Weg zurück in den Weltspitze, den er unbedingt noch einmal gehen will. „Die Woche im Böhmerwald war ein ganz wichtiger Schritt dorthin“, sagt Pianeta. „Ich werde am 5. November so fit wie schon lange nicht mehr in den Ring steigen.“
Die Verhandlungen mit potenziellen Gegnern für diesen Tag laufen noch, aber sein Fernziel hat der 31-Jährige schon klar vor Augen: Noch einmal um einen der WM-Gürtel von einem der großen Verbände kämpfen.
Die Zeit ist dafür übrigens günstig, denn nach dem Rückzug von Weltmeister Tyson Fury kommen die Titel von drei Verbänden wohl bald wieder auf den Markt. Aber erstmal heißt es für Pianeta: Am 5. November den ersten Schritt machen und in München gewinnen.