Gelsenkirchen. . Gelsenkirchener Unternehmen hat 3000 Tonnen Streusalz im Bestand. Winterdienst ist schwer zu kalkulieren. Der Verbrauch schwankte zuletzt enorm.

  • Weil der Winter schwer zu kalkulieren ist, hat das Unternehmen 3000 Tonnen Streusalz im Bestand
  • Im Durchschnitt kamen in den vergangenen Jahren 1239 Tonnen Streusalz auf Gelsenkirchens Straßen
  • 240 Mitarbeiter kann der Dienstleister im Schichtsystem einsetzen, dazu 60 außerhalb der Schichten

Kalt ist der noch junge Oktober, nach Angaben von Meteorologen zu kalt für diese Jahreszeit. Da passt die jüngste Prognose der Bundesanstalt für Straßenwesen (Bast) ins Bild: In Zukunft sollen die Niederschläge „im Winter ansteigen und im Sommer abnehmen. Für den Winterdienst können die stagnierenden Temperaturen bei gleichzeitigem Anstieg der Niederschläge bis 2030 zu einer Zunahme bei Einsatzstunden und Salzverbrauch um etwa zehn Prozent führen“. Wie bereiten sich Gelsendienste auf eine solche mögliche Veränderung vor – wird Streusalz vorsichtshalber schon überreich gebunkert?

1239 Tonnen Streusalz im Schnitt

„Nein“, sagt Tobias Heyne, Sprecher von Gelsendienste. Der Winter lasse sich generell ganz schlecht im Voraus planen. Die Verbrauchsmengen an Streusalz der vergangenen Jahre belegen die enormen Schwankungen. Heyne berichtet: „Im Winter 2015/16 haben wir 500 Tonnen Streusalz verbraucht, 2012/13 dagegen mit 2212 Tonnen enorm viel aber nur ein Jahr zuvor waren lediglich 378 Tonnen.“ Durchschnitt der vergangenen Jahre: 1239 Tonnen.

Gelsendienste geht nichtsdestotrotz oder gerade deswegen auf Nummer sicher. Im Bestand befinden sich aktuell rund 3000 Tonnen Natriumchloridsalz sowie 80 000 Liter Natriumchloridsole für die Straßen, dazu noch Splitt als abstumpfendes Mittel für den Gehwegbereich. Darüber hinaus hat das Unternehmen dann auch noch „vertragliche Vereinbarungen für die Nachlieferung von Streustoffen bei Bedarf“.

Vielleicht ist auf Grund der fortschreitenden Erderwärmung aber auch mit dem Gegenteil, also mit kleinen Salzlagern und Streuaufwand zu rechnen. Denn nach Angaben der Forscher sei ab 2030 mit einem „deutlichen Anstieg der Temperaturen“ zu rechnen. Was eine deutliche Reduktion „der Einsatzstunden sowie der erforderlichen Salzmengen um durchschnittlich 16 Prozent bis 2050 und um 40 Prozent bis 2080“ zur Folge hätte.

Bis dahin fließt aber noch jede Menge Wasser die Emscher hinunter. Gelsendienste hält daher am Bereitschaftsdienst von Anfang November bis Ende März fest. 240 Mitarbeiter kann der Dienstleister im Schichtsystem einsetzen – von drei Uhr nachts bis 12.30 Uhr und von 12.30 Uhr bis abends um 22 Uhr. Dazu 60 Mitarbeiter außerhalb der Schichten nebst einer Rufbereitschaft für die Nachtstunden.

Übrigens: Zur Vorbereitung auf den kommenden Winter laufen bei Gelsendienste schon erste Schulungen für die Mitarbeiter, beispielsweise um neue Fahrer mit den Gerätschaften und Räumfahrzeugen vertraut zu machen. Also bitte nicht wundern, falls Ihnen auch bei den noch verhältnismäßig milden Temperaturen bereits in den nächsten Tagen einmal ein Streufahrzeug begegnen sollte …

Das Equipment des Winterdienstes

Gelsendienste verfügt über neun Großstreuer und 16 Kleinstreuer, dazu mobilisiert das Unternehmen bei Schnee und Eis 19 Handstreukolonnen mit Pritschen-Lkw sowie drei Radlader zur Beladung mit Streugut. Die Soletank- und Solemischanlage befindet sich am Standort Wickingstraße, eine Soletankanlage gibt es auch an der Adenauerallee und auch zwei Streustofflager. Die Flotte ergänzen zwei Soletransportfahrzeuge.