Gelsenkirchen. . Die kleinen Musikliebhaber hielten im Gelsenkirchener Musiktheater konzentriert durch. Günther Weissenborn ist ein toller Erzähler.

  • Waren die Kinder vor dem Konzert im MiR noch zurückhaltend, ahmten sie später eifrig die Instrumente nach
  • Moderator Günther Weissenborn erklärte spannend die unterschiedlichen Instrumente eines Orchesters
  • Zuhörer nahmen an der Entstehung einer Komposition aktiv teil und stimmten über die schönste am Ende ab

„Ping, schschsch, bsssss, tong, wuuuum.“ Beschwingt die Instrumente nachahmend, die sie gerade genießen durften, verließen viele Kinder am Sonntagmorgen das Sparkassenkonzert für Familien im Musiktheater im Revier. „Mr. Britten trifft. . . “ – das beste Beispiel für Nachhaltigkeit.

Musik macht gute Laune, bewirkt viel im Kopf und macht die Seele frei. Diese wundersame Verwandlung konnte man gut beobachten. Und zwar bei kleinen Musikliebhabern genau so wie bei großen. Waren die Kinder vor dem Konzert noch sehr aufgeregt und zurückhaltend, hopsten und sprangen sie nachher herum, waren locker und fröhlich.

Spannend aufgeführt wurde dieses Stück mit dem wunderbaren Orchester, dem energiegeladenen Dirigenten Alexander Merzyn, der schon zum zweiten Mal Gast der Neuen Philharmonie Westfalen war, und dem genialen Moderator Günther Weissenborn. Er erzählte so spannend über die unterschiedlichen Instrumente eines Orchesters, dass selbst die kleinsten Besucher eine ganze Stunde lang fasziniert zuhörten. Präsentiert wurde ein kleines Musikstück, immer wieder abgewandelt durch verschiedene Instrumente. „Hört mal, wie die Flöten spielen. Und jetzt die Bratschen. Die sind größer als Geigen und klingen tiefer, manchmal etwas traurig.“ Moderator Weissenborn machte auf den weit gespannten musikalischen Bogen aufmerksam, den so ein Orchester bietet. Von harten Tönen bis zu ganz sonoren weichen Klängen.

„Und jetzt kommt ein Instrument eures Großvaters, das Fagott“. Bestens bekannt ist es aus dem Stück „Peter und der Wolf.“ Zu jedem Instrument gab es vorher Informationen und sofort auch die passenden Klänge, so dass man die Töne schnell zuzuordnen lernte. Dieses musikalische Kompaktwissen war so leicht aufbereitet worden, dass selbst die Erwachsenen großen Spaß hatten. Lernen konnten die Gäste auch, dass früher die Waldhörner aus Hörnern von Tieren gemacht wurden und deshalb zu den Holzblasinstrumenten zählen, obwohl sie längst aus Blech bestehen. Im zweiten Teil der einstündigen Vorstellung komponiert „Herr Schmidt“ (alias Günther Weissenborn) ein Stück und lässt die Zuschauer am Entstehen teilhaben.

Immer wieder spielt das Orchester die Komposition, die Herr Schmidt zu Papier bringt. Und immer wieder muss er etwas ausradieren, weil es ihm nicht gefällt. Dass Orchesterinstrumente sogar das Radieren auf Papier sinnfällig machen können und das Anspitzen des Bleistifts, wird den Kindern im Gedächtnis bleiben.

Ganz zum Schluss durfte das Publikum auch noch abstimmen, welchen der drei Schlusskompositionen des Herrn Schmidt sie wohl am schönsten fanden. Das Orchester spielte alle drei Möglichkeiten und die kleinen Zuschauer entschieden sich klar für die dritte Version. Ein unterhaltsamer und lehrreicher Sonntag.