Was hat der Gelsenkirchener Jugendamtsskandal mit ihnen gemacht?
Manfred Beck: „Der größte Skandal war für mich die Überbelegung des Jugendheims St. Josef. Ich selbst hatte keine private, aber eine enge dienstliche Beziehung zu Alfons Wissmann. Als Jugendamtsleiter war er fachlich hoch gelobt, was auch Außenstehende bescheinigen. Aber dieses Dr. Jekyll und Mr. Hyde-Dasein, das durch die Medien aufgedeckt wurde, war ein Schock und eine persönliche Enttäuschung für mich.“
Nach Ihrem Ausscheiden: Bleiben Sie in Gelsenkirchen aktiv? Welche Ämter und ehrenamtlichen Tätigkeiten behalten Sie bei?
„Ich lebe weiterhin in Gelsenkirchen. Diese Stadt ist mir Heimat geworden. Engagiert bleibe ich im Agendabüro, in dem ‚mein Baby‘ Zukunftsstadt 2030+ entwickelt wurde, im Trägerverein der Kunstschule, im Förderverein des KiGe und im Kreis- und Landesverband der Grünen. Bis zur Fusion der Revierparks bleibe ich nebenamtlicher Geschäftsführer der Revierpark Nienhausen GmbH und ich behalte den Vorsitz des Fachforums Kommunen bei der Nationalen Plattform ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung‘ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Bereits im Oktober vertrete ich Deutschland auf einer entsprechenden Tagung in Maryland/USA.“
Wann erfolgt die Übergabe an Ihre Nachfolgerin, Annette Berg?
„Das ‚Übergabe-Gespräch‘ hat bereits stattgefunden. Die weiteren Details muss Klaus Rostek mit meiner Nachfolgerin regeln, der als Leiter meines Vorstandsbüros und als Sportbeauftragter der Stadt einen hervorragenden Job gemacht hat. Frau Berg übernimmt einen gut organisierten ‚Stall‘ mit engagiertem Team.“
Die offizielle Verabschiedung durch Stadtspitze und OB fand am Mittwoch im Musiktheater statt, in Anwesenheit der Bildungsministerin Sylvia Löhrmann. „Ich freue mich sehr, dass sie auch zu meiner Verabschiedung bei den Grünen am Sonntag kommt.“