Gelsenkirchen. . Nachdem es in den vergangenen Jahren um den Klassenerhalt ging, befindet sich Schalkes U23 in dieser Saison in ruhigerem Fahrwasser. Trainer Luginger sieht aber noch Verbesserungsmöglichkeiten.
- Für die Mannschaft von Jürgen Luginger läuft es in dieser Saison besser als in den Vorjahren
- Nach zehn Spielen stehen 13 Punkte und Tabellenplatz elf zu Buche
- Jungprofis wie Fabian Reese und Phil Neumann sammeln Spielpraxis
In den vergangenen beiden Jahren stand Schalkes U23 Ende September schlechter da. Schon zu Saisonbeginn steckte die Mannschaft von Cheftrainer Jürgen Luginger im Abstiegskampf. In dieser Saison sieht es besser aus: nach zehn Spieltagen hat das Team 13 Punkte auf dem Konto, ist Tabellenelfter und steht im gesicherten Mittelfeld der Regionalliga West. Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang beträgt sieben Punkte. Zum Spitzentrio Borussia Dortmund U23, Borussia Mönchengladbach U23 und Viktoria Köln sind es ebenfalls sieben Punkte Differenz.
Ganz zufrieden ist Jürgen Luginger mit der Punkteausbeute allerdings nicht. Vor allem dann nicht, wenn er an die Partien bei Rot-Weiß Oberhausen und gegen die U23 des 1. FC Köln zurückdenkt. In Oberhausen mussten die Schalker den 1:1-Ausgleich in der dritten Minute der Nachspielzeit hinnehmen. Gegen Köln spielte Schalke eine Halbzeit in Unterzahl, das Tor zum 0:1 fiel drei Minuten vor dem Ende. Auch am vergangenen Spieltag, beim 1:2 gegen Viktoria Köln, sei mehr drin gewesen. „Wir haben doch schon einige Punkte liegen lassen“, sagt Luginger. Dennoch, das ist unverkennbar, stimmt die Richtung. Die junge Mannschaft hat sich wesentlich schneller gefunden als in den vergangenen beiden Jahren.
Sidney Sam sammelt Spielpraxis
In den vergangenen beiden Spielen erhielt die Schalker U23 Unterstützung von Sidney Sam. Der ehemalige Nationalspieler soll im Schalker Regionalliga-Team Spielpraxis sammeln. Über welchen Zeitraum Sam Luginger noch zur Verfügung stehen wird, weiß der Fußballlehrer nicht. Für das nächste Spiel am Sonntag gegen die U23 von Fortuna Düsseldorf plant der 48-Jährige aber noch mit ihm.
Neben Sam sind es auch Spieler wie die jungen Profis Joshua Bitter und Fabian Reese, die bei der U23 eingesetzt werden. Bitter kommt bislang auf fünf Einsätze, Reese erzielte in vier Partien zwei Tore. Auch U19-Nationalspieler Phil Neumann, der in der Vorbereitung bei den Profis einen guten Eindruck hinterließ, bekommt vorerst nur in der Regionalliga Spielpraxis.
Was Luginger nach wie vor ein Dorn im Auge ist, ist die Kadergröße. 28 Spieler sind auf der Vereinshomepage gelistet. Hinzu kommen eben regelmäßig noch einige Profis. Vor der Partie gegen Viktoria Köln musste Luginger gleich neun Spielern mitteilen, dass sie nicht im Kader stehen. „Das ist auf Dauer nicht gut. Zum einen ist für die Jungs nicht gut, wenn sie kaum Chancen auf Einsätze haben. Zum anderen erschwert es aber auch unsere Trainingsarbeit, wenn so viele Spieler auf dem Platz stehen. Jedem einzelnen gerecht zu werden, ist kaum möglich“, sagt der Fußballlehrer.
Vorwiegend haben Spieler, die im Sommer aus der U19 hochkamen, in ihrem ersten Jahr im Seniorenbereich Probleme, Fuß zu fassen. „Das ist ganz normal. Einige brauchen Zeit, sich an die viel robustere Art des Fußballspielens im Seniorenbereich zu gewöhnen“, sagt der U23-Cheftrainer.
Lob für Skrzecz und Plechaty
Spieler wie Oktawian Skrzecz und Sandro Plechaty, die im vergangenen Jahr in der Schalker U19 nicht unbedingt Bäume ausgerissen haben, haben hingegen gute Karten bei ihrem neuen Trainer. Beide haben schon sechs Einsätze in dieser Saison. Skrzecz hat sogar den Sprung in die U20-Nationalmannschaft seines Heimatlands Polens geschafft. Auch mit Florian Bohnert, dem Neuzugang aus der A-Jugend des 1. FC Saarbrücken ist Jürgen Luginger sehr zufrieden. „Florian hat sich in einem neuen Verein klasse entwickelt“, sagt er. Nach dem Spiel am Sonntag gegen Düsseldorf verabschiedet sich der Offensivspieler für ein paar Tage aus Gelsenkirchen. Bohnert hat erneut eine Einladung zur luxemburgischen A-Nationalmannschaft bekommen.
Neuzugänge wie Tobias Pachonik vom 1. FC Nürnberg oder Kai Wagner, der von SSV Ulm kam, sind für Luginger echte Verstärkungen. Ebenso Jan Fießer. Der Mittelfeldspieler gehört mit 29 Jahren zu den erfahrensten Spielern der Mannschaft und ist bei Luginger gesetzt.
Das Ziel der Schalker U23 ist und bleibt ein einstelliger Tabellenplatz. Ganz oben erwartet Luginger auch am Ende die drei Teams, die schon nach zehn Spieltagen an der Spitze stehen. BVB, Mönchengladbach und Viktoria Köln. „Sie haben auch in der Breite die größte Qualität im Kader“, sagt Schalkes Trainer.