Gelsenkirchen. . Jugendliche von religös bedingter Radikalisierung abzuhalten, ist eine Aufgabe für alle. Für das Gelingen gibt es keine Garantie.

Garantierte Sicherheit vor Anschlägen von Jugendlichen mit religiös motiviertem Hintergrund wird es nie geben. Hier nicht und nicht anderswo. Auch nicht, wenn Bürgerrechte und Datenschutz ausgehebelt werden, was in Gelsenkirchen nicht geschehen soll. Das heißt aber nicht, dass nicht besser vorgebeugt werden kann.

Die Schulen haben frühzeitig Alarm geschlagen, gut reagiert. Dennoch wünschen sich Lehrer mehr Hintergrundinformation, und zwar schnell. Eingebunden in den Runden Tisch waren sie nicht, nur die Schulaufsicht. Warum nicht? Wer hat – neben den Eltern – mehr Kontakt zu Heranwachsenden?

Es ist nicht neu, dass Jugendliche besonders begeisterungsfähig sind. Auch für Ideen, die sich gegen die Gesellschaft richten. Aber das Phänomen „religiös motivierter, jugendlicher Terrorismus“ ist neu in Europa. Es gibt keine Modelle, wie man diese Heranwachsenden vom Abgleiten in den Terrorismus abhält. Die Verführer sind bekannt, aber ihnen ist mit Rechtsmitteln schwer beizukommen. Das Grundgesetz garantiert Religionsfreiheit. Den Koran zu verteilen, fällt unter diese Freiheit. Prävention muss also früher ansetzen. Gelsenkirchen allein wird kein Patentrezept liefern können, wie das am besten funktioniert. Daran gearbeitet werden muss trotzdem: Von jedem und überall.