Gelsenkirchen-Buer. . Bus bewegt besser – und nachhaltiger: Mit dieser Botschaft machten Bogestra, Vestische und Stadt gestern zum Deutschland-Tag des Nahverkehrs auf den Umweltschutz-Beitrag von ÖPNV-Nutzern aufmerksam.
- Deutschland-Tag des Nahverkehrs: Bogestra, Vestische und Stadt werben für Umstieg
- Unternehmen stellen messbare Beiträge zum Klimaschutz vor
- Anteil abgasarmer Busse mit Euro-VI-Norm wird ausgebaut
Bus gegen Pkw: Im Stadtverkehr hat das wendige Privatfahrzeug da oft den Kühler vorn. Geht es aber um einen Vergleich in Sachen Umweltschutz, ist der Öffentliche Personen-Nahverkehr (ÖPNV) spitze. Mit dieser Botschaft buchstäblich im Sack starteten gestern die Verkehrsgesellschaften Bogestra und Vestische zum 4. Deutschland-Tag des Nahverkehrs einen Aktionstag. Hauptanliegen war es, den Bus nicht nur als tragende Säule der Mobilität zu propagieren, sondern auch als unverzichtbares Instrument für den Klimaschutz – auch und gerade weil Gelsenkirchen wegen seiner Stickstoff-Werte in der Kritik steht.
In Zeiten, in denen Gelsenkirchen richterliches Ungemach durch eine Klage der Deutschen Umwelthilfe droht, stellen Bogestra, Vestische und Stadt die Kohlendioxid-Einsparungen durch die Nutzung von Bussen in den Vordergrund. „Im Vergleich zum Auto fallen pro Einzelperson 660 Gramm weniger Treibhausgase bei einer durchschnittlichen Busfahrt von zehn Kilometern an“, betonte Jürgen Böttcher, Bogestra-Fachbereichsleiter für Kraftfahrzeuge.
Möglich macht dies der Einsatz modernster Motorentechnik. „Bogestra und Vestische schaffen nur noch äußerst sparsame Dieselbusse mit der Euro-Norm VI an. Das ist der bestmögliche Standard, der verfügbar ist“, so Thomas Krämer, Vestische-Betriebsleiter. Bei der Bogestra mache der Anteil dieser Fahrzeuge ein Drittel, bei der Vestischen etwa ein Sechstel aus. Eingesetzt an den Hotspots der Stadt, sorgten sie für eine messbare Entlastung der Umwelt. Insgesamt fahren 97 Prozent der Vestische-Busse mit der grünen Plakette.
2000 Tonnen weniger Kohlendioxid
Positiv auf die Klimaschutzbilanz wirkten sich zudem Hybrid-Fahrzeuge aus – sechs sind für die Bogestra in Gelsenkirchen unterwegs. Darüber hinaus habe das Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren rund 700 000 Liter Kraftstoff und damit etwa 2000 Tonnen Kohlendioxid eingespart durch die Einführung des Mix-Ribas-Systems. Diese Technik signalisiert den Busfahrern, wann ihr Fahrstil umweltfeindlich und unwirtschaftlich wird und motiviert dazu, vorausschauend zu fahren. So lobte auch Martin Harter – als Stadtbaurat zuständig für den Verkehr – das Engagement der Verkehrsunternehmen. „Dadurch wird der ÖPNV sicher attraktiver .“
Dazu mag beitragen, dass Bogestra- und Vestische-Kunden die Botschaft vom Klimaschutz-Beitrag der Unternehmen in diesen Tagen gleich säckeweise mit nach Hause nehmen können: In den Kundencentern werden Säcke mit dem Aufdruck „660 g gespartes CO2“ verteilt, die den persönlichen Beitrag der ÖPNV-Nutzer buchstäblich begreifbar machen sollen. Gefüllt sind die Säcke selbstverständlich nicht mit Umweltgiften – sondern mit Sonnenblumenkernen oder Schokolade.