Gelsenkirchen.. 92 Prozent der Schüler machten mit bei der Kandidatenwahl an der Evangelischen Gesamtschule Bismarck. Elftklässler Marcel Richter macht das Rennen.
Aufgeregt stehen die Schüler der 6B vor dem Pädagogikum der Evangelischen Gesamtschule (EGG) in Bismarck.Für sie ist es ein ganz besonderer Tag: Sie dürfen zum ersten Mal ihren Schülersprecher direkt wählen. Wo sonst nur die Schülervertretung (SV), bestehend aus einer Hand voll Lehrern und zum größtenteils älteren Schülern, den Schülersprecher intern gewählt hat, darf nun die gesamte Schülerschaft das Zepter in die Hand nehmen.
„Wir fanden es doof, dass die Schüler aus den unteren Stufen unsere Schülersprecher nicht richtig kennen“,erklärt Miriam Tomandl, ebenfalls Mitglied der Schülvertretung und Klassenlehrerin der 6B. „Und deshalb haben wir uns überlegt, dass alle Schüler die Möglichkeit bekommen sollen, ihren Schülersprecher zu wählen.“ Und zwei männliche Kandidaten wollen nun das Amt des Schülersprechers antreten: Der Elftklässler Marcel Richter und Lasse Jung, der die neunte Klasse besucht. „Anfangswar ich skeptisch, ob ich wirklich Schülersprecher werden möchte. Aber nach langen Überlegungen habe ich mich dazu entschlossen,mich als Kandidat aufstellen zu lassen“,erklärt Marcel. Lasse bekommt viel Zuspruch von seinen Eltern und Lehrern. „Mein Vater sagt, dass ich gut diskutieren kann, und mich deshalb gut als Schülersprecher machen würde“, sagt er. Beide Kandidaten sind miteinander befreundet. Vor dem entscheidenen Wahltag haben sich die Bewerber den Jahrgängen vorgestellt,damit die Schüler einen Eindruck von ihnen bekommen.
Aber wer von beiden kommt besser bei den Schülern an? „Unsere Klasse steht hinter Lasse. Wir glauben, dass er sich gut als Schülersprecher machen wird“, sagt Mitschülerin Jacqueline. Yannik glaubt, dass sein Freund Marcel das Rennen machen wird. „Lasse ist zu jung“, meint er und auch Sechstklässler Luke ist sicher, dass „Marcels Reife ihm die Mehrheit“ der Stimmen einbringen wird. Damit liegt er nach der Auszählung richtig: Marcel gewinnt mit 60,4 Prozent der Stimmen. Immerhin 92 Prozent der rund 1100 Schüler haben sich an der Wahl beteiligt.