Gelsenkirchen-Hassel. . Die evangelische Lukaskirche in Hassel wird multifunktionaler: Als Teil des Stadtteilzentrums „Bonni“ erhält sie im Innern zwei Gruppenräume, die allen im Stadtteil offen stehen. Auch die Außenanlagen sollen hergerichtet werden.
- Zweiter Bauabschnitt zur Umgestaltung des Stadtteilzentrums Hassel startet
- In der Lukaskirche enstehen zwei neue Gruppenräume
- Gotteshaus wird dadurch multifunktionaler Begegnungsraum für Stadtteil
Von Samenkörnern war in der Hasseler Lukaskirche schon oft die Rede, nun wachsen sie dort buchstäblich heran: In zwei Wochen starten im Innern die Arbeiten für den zweiten, 500 000 Euro teuren Bauabschnitt, die das Gotteshaus zu einem Multifunktionsraum ertüchtigen sollen. Kern-, oder besser: Kornelement sind zwei kleinere Räume, deren fließende Form an Samen erinnert – und Gruppen beheimaten soll, die sich in dem 550 Quadratmeter großen Innenraum sonst verlieren würden. In sechs Monaten sollen dort die ersten Kinder getauft oder Presbyteriumsbeschlüsse gefasst werden.
Dass diese Räume offen für alle(s) sind, versteht sich für die Verantwortlichen der Bürgerstiftung „Leben in Hassel“ als Träger des Stadtteilzentrums „Bonni“ von selbst. „Die Form des Samens ist ein schönes Symbol dafür, dass eine Kirche nicht nur für sonntägliche Gottesdienstbesucher bestimmt ist, sondern für alle im Stadtteil“, betont Dr. Rolf Heinrich, bis zu seiner Pensionierung Pfarrer vor Ort und heute Bürgerstiftungsvorsitzender.
Hauptzufahrt wird verlegt
Als Teil des Stadtteilzentrums sollen die 42 und 25 Quadratmeter großen Einbauten mit mobiler Bestuhlung ausdrücklich Kulturveranstaltungen im weitesten Sinne eine Heimat geben „und sie zu einem öffentlichen Begegnungsraum machen“, so Heinrich. Begrenzt werden die Module von einer Glasfassade, die wiederum von Holzlamellen umgeben wird. „Diese ermöglichen es den Besuchern, von der geschützten Atmosphäre aus in den Kirchraum zu blicken“, erläutert Architektin Katja Schlemper vom Dortmunder Büro Kroos+Schlemper. Das Betondach der „Samen“, ausgestattet mit Parkettboden und Brüstung, soll derweil Chören oder Musikern Platz bieten. Insgesamt erhöht sich durch die Einbauten die Zahl der Besucherplätze von derzeit 216 auf dann rund 300.
Außenanlagen
Weiterer Bestandteil der Maßnahme – neben neuen WC-Räumen im Kirchenvorraum – ist die Herrichtung der Außenanlagen des „Bonni“. Geplant ist nicht nur eine große Stellplatzanlage für 30 Fahrzeuge hinter der Kirche, sondern auch eine Verlegung der Zufahrt auf das Grundstück vom Eppmannsweg hin zur Bußmannstraße. Im Innenhof wird eine 65 Quadratmeter große Holzterrasse verlegt und in deren Nähe wieder ein Backofen aufgestellt.
Dach muss erneuert werden
Auch die Wegeverbindung über das gesamte Grundstück wird modifiziert und ergänzt, so dass Kinder der benachbarten Sekundarschule eine Abkürzung zum „Bonni“ nehmen können.
„Wir wollen ebenso den Kirchenvorplatz umgestalten durch eine neue Beton-Pflasterung sowie durch eine Pergola, die den Altbau des Bonni mit dem Kirchenvordach und dem Neubau verbindet“, so Wolfgang Rossmann, Vorsitzender des Presbyteriums. Während die Finanzierung dieser Arbeiten durch Fördergelder gesichert ist, muss die Kostenübernahme für die Dacherneuerung und Fassadenarbeiten noch in Absprache mit dem Kirchenkreis geklärt werden.