Gelsenkirchen. . Landschaftsverband Westfalen-Lippe legt Haushaltszahlen vor. Mit dem Geld unterstützte der Kommunalverband auch in Gelsenkirchen behinderte Menschen

  • Der LWL hat im vergangenen Jahr rund 128,7 Millionen Euro in Gelsenkirchen ausgegeben
  • Der größte Teil des Geldes floss in die Unterstützung behinderter und pflegebedürftiger Menschen
  • 767 Menschen hier griff der LWL unter die Arme, damit sie alleine oder mit anderen leben können.

Unter dem Dach des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) arbeiten 16.000 Beschäftigte für 8,2 Millionen Menschen in der Region. 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 17 Museen betreibt er und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Auch Gelsenkirchen erhält viel Unterstützung wie aus dem Haushaltsbericht für 2015 hervorgeht.

Der LWL hat im vergangenen Jahr rund 128,7 Millionen Euro (2014: 122,4 Millionen Euro) in Gelsenkirchen ausgegeben. 40,8 Millionen Euro davon stammen aus Bundes- und Landesmitteln sowie der Ausgleichsabgabe. Mit dem größten Teil des Geldes „unterstützte der LWL behinderte und pflegebedürftige Menschen“ – das erklärten die in der Landschaftsversammlung vertretenen Gelsenkirchener Klaus Hermandung (CDU), Lutz Dworzak (SPD), Dieter Gebhard (SPD) und Manfred Leichtweis (SPD). Insgesamt flossen rund 79,5 Millionen Euro (2014: 75,5 Millionen Euro) in soziale Aufgaben, beispielsweise an die Wichernhaus gGmbH, die Gelsenkirchener Werkstätten für angepasste Arbeit oder die Emscher-Werkstatt.

Zu einem normalen Leben gehört natürlich auch das Wohnen. Im Vorjahr griff der Verband deshalb 767 (2014: 742) Menschen in Gelsenkirchen unter die Arme, damit sie alleine oder mit anderen in der eigenen Wohnung leben können. 2015 zahlte der LWL in Gelsenkirchen für 835 (2014: 829) Wohnheimplätze. Außerdem finanzierte er 1135 (2014: 1103) Arbeitsplätze in Werkstätten für Menschen mit Behinderung.

Ausgleichsabgabe reinvestiert

Zum besseren Verständnis: Betriebe, die im Vergleich zu ihrer Mitarbeiterzahl zu wenige schwerbehinderte Menschen beschäftigen, entrichten eine Ausgleichsabgabe. Aus diesen Mitteln investierte das LWL-Integrationsamt im abgelaufenen Haushaltsjahr rund zwei Millionen Euro (2014: 1,7 Millionen Euro), um Menschen mit Behinderung ins Arbeitsleben zu integrieren, ihren Arbeitsplatz den eigenen Bedürfnissen entsprechend anzupassen oder zu erhalten.

253 (2014: 256) Gelsenkirchener Kinder mit Behinderungen besuchten 2015 einen Förderschulkindergarten oder eine Förderschule des LWL. Rund 1,5 Millionen Euro (2014: 1,3 Millionen Euro) zahlte der Landschaftsverband dafür, dass 210 (2014: 189) behinderte Kinder zusammen mit ihren Altersgenossen ohne Handicap eine von 79 (2014: 65) Regel-Kindertageseinrichtungen besuchen konnten.

An Entschädigungsleistungen zahlte das LWL-Amt für Soziales Entschädigungsrecht 2015 etwa 4,4 Millionen Euro (2014: 5,2 Millionen Euro). Zu den Leistungsempfängern gehörten unter anderem 283 Kriegsopfer und Hinterbliebene. Weiterhin arbeiteten in Gelsenkirchen im vergangenen Haushaltsjahr 32 (2014: 30) Menschen im Dienste des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, nämlich in Förderschulen und Schulen für Kranke.

Die Stadt Gelsenkirchen zahlte 2015 einen Mitgliedsbeitrag von 75,8 Millionen Euro (2014: 71,2 Millionen Euro) an den Kommunalverband.

Soziales, Psychiatrie, Maßregelvollzug, Jugend und Schule und Kultur – das sind die fünf Themenfelder, in denen der LWL seine Aufgaben wahrnimmt, indem er zum Beispiel Museen, Schulen, psychiatrische und forensische Kliniken betreibt: Mittlerweile gibt es mehr als 150 solcher Einrichtungen. Diese Aufgaben werden westfalenweit wahrgenommen. Ebenso engagiert der LWL sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen.