Gelsenkirchen. . Bei einer 14-tägigen Studienfahrt lernen 22 Studentinnen das Ruhrgebiet und die Umgebung kennen.

Weit gereist sind 22 Studentinnen: Mit den Bus ging es von Mosyr in Weißrussland nach Gelsenkirchen. Ganze zwei Tage inklusive einer Übernachtung in Polen waren die Frauen im Alter von 18 bis 23 Jahren der Germanistischen Universität dafür unterwegs. Der Grund für die Reise: Der Verein Raduga Tschernobyl-Hilfe Gelsenkirchen e.V. hatte die jungen Frauen, von denen die meisten derzeit in Weißrussland Deutsch und Englisch auf Lehramt studieren, zu einem 14-tägigen Programm im Ruhrgebiet, in Köln und Bonn eingeladen.

Ilse Engmann, die zweite Vorsitzende des Vereins: „Zum zehnten Mal organisieren wir diese Reise. Die angehenden Deutsch-Lehrerinnen, im vierten bis achten Semester, sollen die Möglichkeit bekommen ihre Sprachkenntnisse zu vertiefen und Land und Leute kennenzulernen.“

Unterbringung in Gastfamilien

Um mit voller Kraft das Programm der nächsten Tage meistern zu können, wurde nach der Ankunft am Sonntag am Montag erst einmal ein Ruhetag eingelegt. „Untergebracht sind die Studentinnen derzeit in verschiedenen Gastfamilien in Gelsenkirchen und Gladbeck“, informiert Ilse Engmann und fügt hinzu: „Lehramt ist in Weißrussland ein Studium, das hauptsächlich Frauen absolvieren.“

Frisch und munter nahm man dann am Dienstagmorgen den gut gefüllten Veranstaltungsplan in Angriff: Nach einer persönlichen Begrüßung vom Bürgermeister Frank Baranowski bekamen die Studentinnen ein Bild von Gelsenkirchens Bauwerken, Straßen, Parks und Sehenswürdigkeiten durch eine Stadtrundfahrt vermittelt. Wegen des regnerischen Wetters stand im Anschluss eine Shoppingtour auf der Bahnhofstraße auf dem Plan. Ein besonderer Service: Während der 14 Tage fährt der Reisedienst Nickel die Frauen kostenlos zu den verschiedenen Ausflugsorten. Studentin Nastja Brukowskaja: „Ich sehe Gelsenkirchen zum ersten Mal. Ich finde es hier sehr schön und gemütlich. Mir fällt auf, die Straßen sind hier viel kleiner als in unserer Stadt.“ Besonders die Grünflächen im Stadtgarten hätten es ihr angetan. „Da waren wir jetzt schon mehrmals“, erzählt die 18-Jährige freudestrahlend in deutscher Sprache.

Verbesserung der Sprache

Ein Ausflugsziel am nächsten Tag: die Kinetik-Ausstellung des Kunstmuseums in Buer. Bei einer Führung durfte die Gruppe die beweglichen Kunstwerke bestaunen.

Julia Wegera ist bereits zum fünften Mal bei der Fahrt dabei. Interessiert lauschte sie den Worten von Kunstvermittlerin Tanja Sajko während der Museum-Tour. „Mein Ziel ist es auf jeden Fall meine Deutschkenntnisse zu verbessern“, sagt die 20-Jährige. Einige Sprichwörter hätte sie in den letzten Tagen bereits aufgeschnappt, neue Begriffe seien zu ihrem Wortschatz hinzugekommen. Ihr Wunsch nach dem Studium: Ein Job als Dolmetscherin.