Mehrere linke Gruppen wollen am Samstag in Köln gegen Rechts Flagge zeigen - und auch vor Ort gegen Pro GE und andere Rechtsextremisten weiterhin mobil machen. Hauer kündigt Großveranstaltung an

"Aufgestanden! Hingesetzt! Blockiert!" Diesen Gegen-Aufruf zum "Anti-Islamierungs-Kongress" am Wochenende in Köln wollen sich mehrere linke Gruppen aus Gelsenkirchen nicht zweimal sagen lassen: Sie fahren Samstag in die Domstadt, um gegen die Großveranstaltung der rechten Bewegung Pro Köln zu protestieren. Kevin Hauer vom Ableger Pro GE hat derweil verkündet, in Gelsenkirchen ebenfalls eine Anti-Islam-Veranstaltung "mit internationalen Gästen" zu planen.

Falken, Jusos, Grüne Jugend, Schalker Fan-Ini, Initiative-Links, unorganisierte Antifa-Mitglieder - dieses lokale Bündnis gegen Rechts will am Samstag in Köln präsent sein. Am Sonntagabend fand im Ückendorfer Spunk ein Vorbereitungstreffen mit rund 50 Teilnehmern statt.

"Wir lehnen Gewalt ab", erklärt Mitorganisator Paul M. Erzkamp (Falken). Aber: An friedlichen Sitzblockaden werde man sich am Samstag in Köln sehr wohl beteiligen. Was tun bei Konfrontationen mit Rechten? Wie verhält man sich gegenüber der Polizei? Diese und andere Fragen wurden im Spunk erörtert.

Es gehe nicht darum, für oder gegen Moschee-Bauten zu sein, betont Erzkamp. "Es geht uns darum, eine sachliche Debatte zu führen und aufzuklären." Mit gewissen islamistischen Kreisen habe er auch Probleme. Aber: Die Rechtsextremisten betrieben eine gefährliche Pauschalisierung.

Auch in Gelsenkirchen wollen die Aktivisten wie bisher Flagge zeigen. Aus Sicht von Erzkamp besteht die rechte Szene hier aus zwei Gruppierungen: AG Ruhr-Mitte auf der einen, Pro Gelsenkirchen um den Ratsherrn, Ex-REP und Pro-NRW-Vize Kevin Hauer auf der anderen Seite. Letzterer kündigt an, für eine "anti-islamistische Großveranstaltung" in Gelsenkirchen "patriotische Kräfte" aus ganz Europa einladen zu wollen.

Pro GE versucht zurzeit in und rund um die buersche Schüngelbergsiedlung für sich zu werben. Wie berichtet, ist dort der Bau einer Moschee geplant. Die politische Arbeit Hauers beschränkt sich bisher weitgehend auf Pressemitteilungen und Verlautbarungen: Im Rat findet der Horster seit seinem Einzug 2004 praktisch nicht statt. loc