Gelsenkirchen. . Die WAZ-Serie „Auf ein Bier. . .“ setzt sich heute mit Ekrim Durmaz an den Tresen im Lokal „Breakpoint“ an der Ringstraße in Gelsenkirchen
„Ich bin schon so viermal die Woche hier“, erzählt Ekrem Durmaz, während er seinen eisgekühlten Frappé trinkt. An einem runden Holztisch im Billard-Café Breakpoint an der Ringstraße 101 hat er sich niedergelassen, um von seinem „Lieblingsladen“ zu erzählen.
Bier trinkt der Stammgast eher selten. Am Wochenende entscheidet er sich dann lieber für einen Whisky auf Eis. „Oft treffe ich mich hier mit Freunden, unterhalte mich mit dem Chef, der mittlerweile auch zu meinen Freunden zählt“, sagt der 38-Jährige.
Seit sieben Jahren besucht er regelmäßig das Lokal. „Als ich ungefähr 15 Jahre alt war, bin ich hier öfter vorbeigelaufen, aber dass das jemals mein Stammladen wird, hätte ich in den jungen Jahren noch nicht gedacht“, teilt der sympathische Gelsenkirchener mit, der mit spontanen Witzen regelmäßig für Lacher sorgt.
Das Billard-Café gibt es hier schon seit 23 Jahren. Auf den ungefähr 400 Quadratmetern, wo jetzt Billard-Tische stehen, standen vormals Autos zum Verkauf, nicht weit entfernt befand sich eine Tankstelle. Seit der Eröffnung wurde einiges verändert. Die Theke wurde komplett versetzt, ein Steinofen aufgestellt und die Wände wurden neu gestaltet.
Graffiti, die den Namen des Lokals und Billardkugeln zeigen, schmücken eine rote Wand des Lokals. Über der Theke hängen Lampen in Form von überdimensionalen Glühbirnen. Die Füße der Billardtische stehen auf größeren Kieselsteinen. Mit Billard hat Stammgast Ekrem Durmaz allerdings selbst nicht viel am Hut. „Billard ist ein Geduldspiel. Ich habe aber leider keine. Mir reicht es zu wissen, dass die Billardkugeln rund sind“, sagt er lachend.
Für ihn steht stattdessen das Backgammon-Spiel ganz weit oben, das spielt er auch öfter mal gegen Wirt „Teli“, der übrigens Grieche ist. „Ich habe schon viel beim Spielen gelernt, aber der Chef ist immer noch besser.“ Doch dann fällt ihm ein Abend ein. „Das war spitze. Da habe ich zweimal hintereinander fünf zu null gewonnen und musste an dem kompletten Abend mein Essen und Trinken nicht bezahlen.“
Eine Runde Darts im hinteren Teil des Lokals ist der gebürtige Türke, der im Alter von zweieinhalb Jahren ins Ruhrgebiet zog, aber auch nicht abgeneigt. Das Essen, die Steinholzofen-Pizza, scheint übrigens nicht nur bei Ekrem Durmaz gut anzukommen. Einige Gäste würden von der Pizza mit dem hauchdünnen, knusprigen Boden schwärmen. „Teli“ und sein Team verwenden nach eigener Aussage ausschließlich Bio-Produkte und stellen die Pizza selbst her.
Ab und an am Wochenende zieht es den Stammgast, der in Schalke lebt und für ein Reinigungsunternehmen arbeitet, aber auch in andere Städte. Trotzdem sei das Breakpoint dann die erste Anlaufstelle. Ansonsten fährt er Motorrad oder Quad und unternimmt Ausflüge mit seiner Familie. „Wenn es regnet, gehe ich auch mal ins Fitnessstudio“, witzelt er, während er den letzten Schluck Frappé aus seinem Glas schlürft.