Gelsenkirchen. Consol und der Nordsternpark Gelsenkirchen lockten mit Musik und Lasershow.
Die Wurst von „Curry Heinz“ schmeckte den Besuchern auf Consol mal wieder bestens, während Marco mit seinem Eiswagen bereits um 20.30 Uhr die Segel strich. Die Nacht der Industriekultur hatte mit diesem verregneten Samstag wahrlich keinen guten Tag erwischt.
So tummelten sich auf Consol nur ein paar hundert Gäste zur Extraschicht. Dem Fußball war die eher geringe Zahl allerdings kaum geschuldet. „Ich gucke keinen Fußball. Die haben Geld genug. Da brauchen sie nicht auch noch meines.“ Hamdi Cetinkaya ist mit seinen beiden Töchtern gekommen. Ela und Dolunay können die schweren Boule-Kugeln kaum heben, werfen sie aber erstaunlich weit. Cetinkaya ist in einer Zechensiedlung aufgewachsen. Die Atmosphäre auf Consol ist ihm nicht fremd. Hier ist er, weil seine Kinder Spaß haben. „Und mir macht alles Spaß, was meinen Kindern gefällt“, sagt der sympathische 50-Jährige.
Das Kugelspiel, ausgerichtet vom Boules Club Buer, lockte so manche Besucher; zur Stärkung gab es Brot, Käse und Wein. Leider ausgefallen waren der Bubblesoccer, das Torwandschießen, der Völkerball und die Hüpfburg – der Consol Park stand unter Wasser.
Lange Schlange unter dem Herkules
Auch manche Gastronomen hatten abgesagt. „Wir präsentieren uns heute in abgespeckter Version“, sagt Christiane Freudig, Geschäftsführerin des Consol Theaters. Doch auch die klappte. Viele ließen sich von kundigen Führern die Maschinenhäuser erklären, im Theater beeindruckte die Gruppe Pottfiction mit ihrer Performance, die Bucheckern lasen im Campingwagen kleine literarische Texte.
Gekommen wäre Ursula Junker-Klapdor auch dann, wenn sie nicht zu den Bucheckern gehörte. „Auf Consol wird der Wandel des Ruhrgebiets lebendig“, sagt die charmante 77-Jährige. Wie schon vor rund einem Monat zur Galeriemeile, war sie auch nach Bismarck wieder mit ihrem Auto aus Resse „angereist“. Kultur hält jung.
Im Nordsternpark, seit der Bundesgartenschau auch Buga-Park genannt, hatte sich gegen 22 Uhr eine extralange Schlange vor dem Turm mit dem Herkules gebildet. Sie wollten auf die Panorama-Plattform, wo sich ein wunderbarer Blick auf das Revier bietet. „Da kannsse sogar bis nach Bottrop gucken, musse aber nicht“, schlug ein Plakat vor. Die Wartenden vergnügten sich teils tanzend zur Musik einer kleinen Band. Sie spielte unter anderem den Evergreen „Sunny“ – aus Trotz.
Heiners Restaurant versorgte die Besucher mit verlockenden Kreationen und um 22.30 Uhr hatte die Neue Philharmonie Westfalen ihren ersten starken Auftritt. Sie spielte, unterstützt von einer tollen Lasershow und einem Feuerwerk, moderne Klassiker der Filmmusik – die tragenden Melodien aus „Star Wars“, „Star Trek“ und „Superman“: Science Fiction in Industriekulisse. Das hatte was.
Eindrucksvolle Lasershow
Zur ersten Vorstellung im Amphitheater waren rund 3500 Zuschauer gekommen, zur zweiten um 23.30 immerhin noch einmal 2500; sie alle wollten wohl noch die eindrucksvolle Lasershow sehen, die dann eine halbe Stunde nach Mitternacht den Himmel mit faszinierendem Lichtspiel erhellte.
Die Industrie leuchtet