Was für eine Inszenierung! Die Diskutanten haben im AFJH wieder alles gegeben. Ironische Seitenhiebe, Empörung, Gelächter, Unterstellungen, aber zum Glück auch Sinnvolles. Etwa die Frage des Linken Wolfgang Meyer: Wie es möglich gewesen sei, dass im Wesentlichen zwei Leute die Gelsenkirchener Jugendhilfe manipuliert haben? Genau das aufzuklären, zu recherchieren, wer was und wann von und über wen wusste, ist bislang nicht gelungen. Ich behaupte, es wird auch nicht mehr gelingen. Der Zug ist abgefahren, das Maximalziel erreicht. Das muss sich die Politik wohl oder übel eingestehen, auch wenn das ein oder andere Detail sicher noch zu klären wäre. Die Aufklärer dürfen sich immerhin ans Revers heften, mitgeholfen zu haben, das führende Dreigestirn zu stürzen: die ehemalige St. Josef-Heimleiterin und das einstige Jugendamtsleiter-Duo. Der Ausschuss hat geforscht und gestritten – heute tritt er auf der Stelle.

Zurück zur Inszenierung am Dienstag: Keiner der geladenen Gäste war erschienen. Aber: Hat wirklich irgend jemand ernsthaft geglaubt, die Familie Wissmann stellt sich auf dem Präsentierteller dieser Befragung?

Der Antrag von Pirat Jürgen Hansen kam zum rechten Zeitpunkt. Die Begründung ist nachvollziehbar. Allein die ellenlange Debatte darüber bestätigte ihn: Der Ausschuss bindet unverhältnismäßig Zeit. Verursacht auch durch verzichtbare Wortbeiträge.