Gelsenkirchen. .
Wenn es um den Einsatz und die Anfahrtzeiten geht, stehen die Teams der Feuerwehr enorm unter Zeitdruck. So war es wohl auch am Samstagabend, als die Feuerwehr Dorsten gegen 20.10 Uhr um Unterstützung bei einem Großeinsatz bat. Aus Gelsenkirchen machten sich zwei Rettungs- und ein Notarztwagen auf den Weg nach Hervest. Ein RTW verunglückte dabei schwer.
Die zweiköpfige Besatzung hatte bereits das Dorstener Stadtgebiet erreicht und wollte über die alte Hervester Brücke fahren. Dabei übersah der Fahrer wohl die gekennzeichnete Höhenbegrenzung der Durchfahrtshöhe, die an einer Schilderbrücke befestigt war. In voller Fahrt und mit Sondersignal blieb der Aufbau des RTWs hängen. Die Durchfahrtshöhe beträgt 2,50 Meter, die Höhe des Einsatzwagens 2,90 Meter.
Zwei Sicherungssysteme
Der Beifahrer wurde durch den Unfall schwer verletzt und musste von seinen Kollegen versorgt und anschließend zur stationären Behandlung in eine Klinik transportiert werden. Nach Informationen der WAZ-Redaktion hat er sich das Brustbein gebrochen. Der Fahrer des RTW wurde ambulant versorgt. Für die schwierige Bergung blieb die Verbindungsstraße voll gesperrt. Die Kosten eines Rettungswagens liegen bei rund 114.000 Euro.
Matthias Hanne von der Feuerwehr Gelsenkirchen weiß nicht, wie der Unfall geschah, erläutert aber ein paar Grundsätzlichkeiten: „Wenn die Rettungswagen in Gelsenkirchen unterwegs sind, gibt es zwei Sicherungssysteme. Zum einen die Ortskenntnis, die jeder hat. Zum anderen erhalten die Teams zwei Din A 4-Seiten, auf denen alle Besonderheiten der Strecke vermerkt sind.“ Den Kollegen, die Samstag verunglückten, seien nach nur nach „Navi“ gefahren. Zusätzlichen Informationen habe es nicht gegeben.
In Dorsten hatten übrigens 20 Bewohner eines dreigeschossigen Mehrfamilienhauses über Reizungen der Atemwege klagten. 14 Patienten wurden zwecks weiterer Abklärung in umliegende Krankenhäuser transportiert.