Bei den Offenen Ateliertagen zeigen die Gelsenkirchener Künstler Heinrich Jüttner, Heribert Reismann und Wolfgang Sternkopf am Wochenende, was ihre Arbeiten verbindet
Drei Künstler in einer Ausstellung? Nicht neben- sondern miteinander - kann das gut gehen? Der Atelier-Besuch bei Heinrich Jüttner, Heribert Reismann und Wolfgang Sternkopf zeigt: Das funktioniert gut, denn die Werke der drei Gelsenkirchener stechen sich nicht aus, sie fügen sich wie Mosaiksteinchen zu einem großen Ganzen zusammen.
Heinrich Jüttners Markenzeichen, die Regenbogenfarben, ziehen sich wie ein roter Faden durch die aktuelle Ausstellung, die am Wochenende mit Offenen Ateliertagen vorgestellt wird. Jüttner hat stets neue Verbindungen geschaffen, hat Farbelemente und bunte Papierstücke hinter Pappe verborgen, so dass der Regenbogen nur ganz leicht durchscheint. In einer Wand-skulptur hat er zudem Elemente aus dem Setzkasten verarbeitet: "Das sind die Leerräume zwischen den Buchstaben und Ziffern", erklärt er und zeigt den echten Hingucker.
Auch Reismann arbeitet mit Elementen, die aus der Bildoberfläche herausragen. Fotografierte Licht- und Schattenspiele dienen als Basis für seine Bildkompositionen, Reismann hat sie durch eine gezielte Platzierung auf der Leinwand in Szene gesetzt. Einzelne Linien greift er zudem auf und lässt sie über den Leinwandrand hinauswachsen. So entstehen neue Schattenspiele.
Wolfgang Sternkopf ist mit Holz- und Stahlskulpturen in dieser Ausstellung vertreten, die von wellenartigen Linien durchzogen sind. Diese Linien spiegeln sich in seinen grafischen Arbeiten an den Wänden. Zudem ziehen seine Kreidebilder die Blicke auf sich. Eine CD mit der Lesung selbstgeschriebener lyrischer Texte ergänzt den visuellen Eindruck. Sternkopfs Texte spielen auch bei seinem Kalenderblatt "Farbenblind" für 2009 und einem Kunstkalender, der mit Gertrude Weddige entstand, eine große Rolle. Diese Offenen Ateliertage sollte man nicht verpassen.