Gelsenkirchen. . Mit einer neuen Reihe setzt das Kunstmuseum Gelsenkirchen an der Horster Straße 5-7 einen bislang übersehenen Raum in Szene. Den Auftakt macht Sven Piayda

Eine Pfütze, in der sich die Umgebung spiegelt, wird im Kunstmuseum an der Horster Straße in diesen Tagen zur Attraktion: Der Mülheimer Künstler Sven Piayda eröffnet mit seinem Video „Puddle“ (deutsch: Pfütze) eine ganz neue Ausstellungsreihe, die einen bisher gänzlich unscheinbaren Raum in ein neues Licht rückt. „Wir haben lange überlegt, wie man diesen Raum, der vis-a-vis der großen Alten Villa liegt, für die Kunst nutzen kann“, erklärt Museums-Direktorin Leane Schäfer. Auf 2,5 Quadratmetern Fläche, die nur durch eine außenliegende Glastüre zu erreichen ist, war der Raum für Ideen natürlich irgendwie begrenzt. Bis dem Museumsteam um Leane Schäfer und ihrer Stellvertreterin Christiane Wanken die Idee kam, die winzige Ausstellungsfläche als „Gästezimmer“ herzurichten.

In gleichnamiger Reihe sollen ab sofort wechselnde Werke gezeigt werden, den Auftakt macht seit dieser Woche eben der Videokünstler Sven Piyada, der 1977 in Bulmke geboren wurde und im vergangenen Jahr für die Jahresschau der Gelsenkirchener Künstler zurück in seine Heimatstadt kam.

Mit Fotografien und Videoarbeiten zum Reflektieren einladen

„Ich habe schon als Kind hier in diesem Kunstmuseum gestanden und die Werke von Gerhard Richter bewundert. Und jetzt genau in diesem Museum selber ausstellen zu dürfen, ist für mich wie ein Ritterschlag“, sagt er lachend. Seine Mission: Mit seinen Fotografien und Videoarbeiten will Piayda den Betrachter zum Reflektieren einladen.

„Mir geht es nicht um die Pfütze, die in diesem Video zu sehen ist, sondern um die Dinge, die sich darin spiegeln. Denn durch die Spiegelungen wird eine einfache Pfütze zur Skulptur“, sagt er. Dabei findet die Spiegelung gleich auf mehreren Ebenen statt. „Hier reflektieren auch der Bildschirm und der Betrachter auf der Oberfläche der Glastüre davor“, sagt Piayda. „Wer genau hinschaut, sieht, dass sich das Muster der Pflastersteine im Video auch genau so hier auf dem Platz vor dem Museum wiederfinden lässt“, ergänzt Leane Schäfer. Das Werk „Puddle“, ein dreiminütiges Video in Endlosschleife, ist bis zum 9. Oktober im „Gästezimmer“ zu sehen.