Gelsenkirchen. Sebastian Buntkirchen, Geschäftsführer von „Schalke hilft“, referierte vor Unternehmern im Gelsenkirchener Hotel Maritim über die soziale Verantwortung des Vereins Schalke 04
Wer von Schalke 04 spricht, denkt an Begeisterung, Emotionen, aber auch an Tiefen, die häufig zu Turbulenzen in der Gefühlswelt der Fans führten. Die sportliche Bedeutung für die Stadt ist herausragend, doch welche soziale Verantwortung hat der Verein in Gelsenkirchen? Auf diese Frage erhofften sichg die Mitglieder des Unternehmerstammtisches eine Antwort. Die erwarteten sie von drei Vertretern des Vereins, die sich neben der sportlichen Leidenschaft auch zum sozialen Engagement von Schalke 04 bekennen.
Sebastian Buntkirchen, bei Schalke 04 angestellt, ist Geschäftsführer des Vereins „Schalke hilft“. Der unterstützt die Förderung sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher in Erziehung und Bildung. Buntkirchen sieht die Wahrnehmung sozialer Verantwortung als integralen Bestandteil der Marke Schalke 04. „Wir wollen jeden einbinden, die Menschen sind Schalke, nicht die Spieler.“
Buntkirchen sieht durchaus ein Spiegelbild der heutigen Gesellschaft zur Vergangenheit des Vereins. In den 80er Jahren habe Schalke wirtschaftlich am Boden gelegen, musste der Zeugwart mit dem Klingelbeutel herumgehen, um Waschpulver für die Reinigung der Profitrikots kaufen zu können. Heute erziele der Verein mit 265 Mio Euro einen Rekordumsatz bei 350 fest angestellten Mitarbeitern. Es sei Zeit, etwas zurückzugeben an Menschen, die nicht vom Glück verfolgt seien.
Buntkirchen sieht „Schalke hilft“ als emotionalen Leuchtturm, der Menschen unterstützen, eine Willkommenskultur nach außen tragen will. Als Beispiel nennt er die Kampagne mit Gerald Asamoah an der Spitze „Steht auf, wenn ihr Menschen seid.“ Das Projekt Kumpelkiste sei die größte Sachspendeninitiative, die je ein Verein durchgeführt habe. 48000 Stücke seien schon gesammelt worden, mit denen Einrichtungen und Kinder unterstützt werden konnten.
Volker Fürderer, Direktor für Fanbelange, ist verblüfft über die emotionalen Reaktionen, die die gefüllten Kumpelkisten bei Auswärtsspielen der Schalker erzeugten. Die Anhänger von Schalkes Gegner waren überrascht, dass sich ein Fußballverein mit dem Thema befasst.
Mike Büskens, als Eurofighter zur Schalker Legende geworden, unterstützt die Aktion. Durch den Fußball sei er heute in einer Situation, die ihm ein sorgenfreies und unabhängiges Leben ermögliche. „Ich sehe es als Auftrag, etwas zurückzugeben.“ Er sei ein Stück demütiger geworden, als er das Projekt „Warm durch die Nacht“ begleitet und erfahren habe, was Spendenfreudigkeit bedeutet. Es habe ihn tief bewegt, die Dankbarkeit der Obdachlosen zu sehen.
Sebastian Buntkirchen bat die Unternehmer, das Anliegen der Stiftung nach draußen zu tragen.