Maria und Fritz Karsten sind Tür an Tür aufgewachsen. Vor genau 60 Jahren fuhren sie in den Hafen der Ehe ein.An diesem Wochenende feiern sie ihre Diamantene Hochzeit
"Wenn wir zwei zusammenhalten, dann kann's gar nicht so dicke kommen, dass wir es nicht durch schaffen", beteuert Maria Karsten und greift nach der Hand ihres Mannes. Von Anfang an bis zum heutigen Tag hat sie dieser Entschluss auch durch manch' schwierige Zeit getragen. 60 Jahre ist es her, dass sich die Karstens das Ja-Wort gaben, heute nun feiert das Paar seine Diamantene Hochzeit.
Bescheiden sind sie, der ehemalige Bergmann Fritz und seine 80-jährige Frau. "Wir sind mit dem glücklich, was wir haben", beteuern sie glaubhaft. Eine hübsche Wohnung, der Garten, eine Familie, die zusammenhält und am allerwichtigsten: Sie haben sich. "Ich wüsste wirklich nicht, was ich ohne ihn tun würde", schüttelt Karsten den Kopf, "schließlich haben wir unser ganzes Leben miteinander verbracht". Tür an Tür sind sie aufgewachsen - im Düppel - auch dem sind sie ihr Leben lang treu geblieben. Als Fritz dann nach dem Krieg nach dreijähriger Gefangenschaft aus Amerika wieder nach Hause kam, begab er sich auf Spurensuche . . .
Und tatsächlich, trotz all der Zerstörung: Die früheren Nachbarn hatten den Krieg überlebt. "Wir sahen uns wieder und dann kam alles ganz plötzlich", erinnert sich Maria Karsten. 1947 die Verlobung, ein Jahr später waren die beiden verheiratet. "Den oder keinen", hatte sich die Gelsenkirchenerin schon damals in den Kopf gesetzt.
60 Jahre ist das nun her, genauso lange wohnt das Paar in seiner Wohnung in Rotthausen. "Mit Gemüsegarten und Häuschen, wir wollen hier nicht weg." Keine Frage deshalb auch, wo am Samstag die große Feier samt Sohn, Enkeln und Urenkel steigen wird. "Die Möbel werden rausgerückt", lacht die diamantene Braut, "so haben wir hier schon 40 Leute untergebracht". Dann wird's gleich nochmal gemütlicher, in ihrer "Burg", wie Maria Karsten sie liebevoll nennt.