Gelsenkirchen. Die IUC, die Insane Urban Cowboys, haben nach drei Netzwerk-Jahren den nächsten Schritt gemacht. Verbund für Künstler, Initiativen und Projekte .

Seit drei Jahren gibt es die IUC, die Insane Urban Cowboys, als durchaus reges Kreativnetzwerk mit Schwerpunkt in Ückendorf. Aus der lockeren Verbindung der dem Wort nach etwas verrückten Stadt-Cowboys ist vor wenigen Monaten ein Verein geworden. Erster Vorsitzender: Künstler Roman Pilgrim.

Kreativ, urban und dann ein eingetragener Verein – das bedeutet keineswegs den Kulturschock der Gegensätze. Im Gegenteil. Der Zulauf beim ersten Info-Abend nach der Gründungsversammlung war gehörig. An die 50 Menschen aus Kunst und Kultur, Initiativen, Politik, Verwaltung und Wirtschaft – darunter Galeristinnen und Gastronomen – trafen sich Montagabend im Bang Bang Burgers & Beer an der Weberstraße. Und zumindest ein Neu-Mitglied gibt es seit dem Abend – und einige, die ihren Vereinsbeitritt angekündigt haben. „Ich denke also, dass noch einige dazu kommen“, sagt Pilgrim. Zu den Gründern zählen bislang Blogger, freie Journalisten, aber auch Akteure der Eventagentur Bang Bang Gelsen oder der Partyreihe Gelsen City Sound.

Gemeinnützigkeit angestrebt

„Dieser Schritt war nach fast drei Jahren notwendig, um sich weiterzuentwickeln“, sagt Pilgrim. „Im Gegensatz zum informellen Netzwerk“ könne der Verein „seine Ziele konkreter, einheitlicher und, wenn nötig, auch in einem formalen Rahmen verfolgen.“ Beispielsweise, „wenn wir selbst auch als Veranstalter auftreten wollen. Dann ist schlicht die juristische Form einfacher. Bislang lief das wie zum Beispiel zuletzt bei der Extraschicht über uns als Privatpersonen“, sagt Pilgrim. Weiterer Punkt: „Wir streben die Gemeinnützigkeit als Verein an“, so der Vorsitzende, was Spenden und Sponsoring einfacher machen würde.

Auch die „Zielgruppe“ wollen die IUC erweitern. Bislang konzentrierten sie sich mit Ausstellungen und Projekten vornehmlich auf die wachsende Kulturmeile in Ückendorf. Die Beschränkung ist gefallen. „Wir wollen alle Szene-Macher ansprechen, die etwas für Gelsenkirchen bewegen wollen und ihnen zeigen, dass dieser Verein so etwas wie Mehrwert für sie darstellt“, sagt Pilgrim. „Der Fokus ist dabei natürlich auf die Entwicklung in der eigenen Stadt gerichtet“, aber die Kontakte über die Stadtgrenzen hinaus seien natürlich weiterhin gewollt und durchaus auch noch ausbaufähig. Entsprechend waren mit der „Kreativen Klasse“ auch Initiativen-Vertreter aus Essen vor Ort.

Es geht um "so etwas wie neuen Team-Spirit"

Ändern soll sich allerdings nicht die Ausrichtung. „Wir bleiben als Kreativnetzwerk offen für Leute, die sich sozial und kulturell mit Ausstellungen, Projekten oder Workshops engagieren. Subkultur hat ja durchaus auch was mit Party zu tun. Das kann es also auch sein.“

Als Netzwerk und nun als Verein geht es den Insane Urban Cowboys um „ein Gelsenkirchen, das wieder die Talente und Stärke seiner Bewohner kennen und schätzen lernen darf“, eben um „so etwas wie neuen Team-Spirit“, findet Pilgrim und bringt es auf die Formel aller Lokal-Optimisten: „Hier ist es nicht so schlecht wie alle sagen.“