Gelsenkirchen. Es wird eng an den Gelsenkirchener Schulen im 2016/17. Wo genau noch Luft ist und wo Handlungsbedarf, war Thema im Bildungsausschuss.

Die Anmeldezahlen an Gelsenkirchener Schulen für das Schuljahr 2016/17 legte die Verwaltung bei der Sitzung des Bildungsausschusses am Donnerstag vor. Die meisten Eltern in Gelsenkirchen entschieden sich trotz Wahlfreiheit für ihr Kind für die nächstgelegene Grundschule.

Engpässe und Abweisungen gibt es hier besonders an der Grillostraße, wo es 94 Anmeldungen bei nur 81 möglichen Plätze gab und an der Georgstraße, wo es 113 Anmeldungen bei 104 Plätzen gab. An der Hohenfriedberstraße wird eine dritter Zug eingerichtet. Markus Karl (CDU) beklagte, dass in einige Grundschulen mit Gemeinsamem Lernen viel zu große Klassen eingerichtet seien, sodass individuelle Förderung kaum möglich sei. An anderen Schulen hingegen gebe es in den Klassen durchaus noch Luft.

Dringender Handlungsbedarf bei den Gesamtschulen

Besonders viele Abweisungen mussten Eltern auch diesmal hinnehmen, wenn sie ihr Kind an einer Gesamtschule anmelden wollten. 250 gab es insgesamt an den Städtischen Gesamtschulen, davon die meisten in Horst (78) und in Erle (73). Bei den 142 Ablehnungen der Evangelischen Gesamtschule ist unklar, wie viele Kinder an anderen Gesamtschulen ankamen. Insgesamt werden im nächsten Schuljahr 1255 Kinder in Gelsenkirchen auf eine Gesamtschule wechseln. Für Stadtdirektor Dr. Manfred Beck ist das Anmeldeverhalten der Eltern eindeutig: „Aus Sicht des Kommunalen Bildungsbüros und der Schulverwaltung gibt es im Bereich Gesamtschulen dringenden Handlungsbedarf. Die Eltern votieren eindeutig für ein Bildungsangebot aus Gymnasien und Integriertem System – also Gesamt- und Sekundarschulen.“

Tatsächlich gab es insgesamt 353 Anmeldungen an Realschulen – wobei die Gertrud-Bäumer-Realschule 13 Kinder ablehnen musste, die Lessingrealschule drei. Für die Hauptschule wurden 122 Kinder angemeldet, an Gymnasien 593. Ablehnen musste lediglich das Max-Planck-Gymnasium elf Kinder. Nach Einschätzung der Verwaltung könnte im Stadtsüden ein Gymnasium aufgegeben werden, ohne dass Kinder abgewiesen werden müssten. Ein Gutachten hatte das vor Jahren vorgeschlagen. Über die schwierige Entwicklungsplanung für weiterführende Schulen angesichts extrem instabiler Schülerzahlen wurde ausführlich diskutiert. Eine Bestandsaufnahme dazu folgt in den nächsten Tagen.