Gelsenkirchen.. In der denkmalgeschützten Villa an der Kanzlerstraße ist ein Jugendheim untergebracht. Nun soll es barrierefrei gestaltet werden.
An der Notwendigkeit dieser Maßnahme zweifelte in der Bezirksvertretung (BV) Mitte niemand. Auch die Stadtverwaltung nicht. Dass der Zugang zur Villa Kanzlerstraße, die bekanntlich als Jugendheim genutzt wird, barrierefrei gestaltet werden soll, bestätigte Thilo Steinmann aus dem Referat Hochbau und Liegenschaften. Aber wie?
Der Knackpunkt an dieser Stelle ist: Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1898 und steht seit 1987 auf der Denkmalliste. Entsprechend muss die Untere Denkmalbehörde (UDB) bei Veränderungen eingebunden werden, erläuterte Steinmann. Die Variante, eine Rampe zu bauen, von der SPD beantragt, sehen die Denkmalschützer gar nicht gerne. Auch eine technische Lösung in Form eines Treppenliftes, die Variante brachte die Verwaltung ins Spiel, solle bitteschön erst durch eine Zeichnung dargestellt werden, ehe man sich entscheide. Steinmann: „Die Rampe würde 70.000 Euro kosten, der Lift 40.000 Euro“ – der Lift wohl ohne die Folgekosten, wie Lothar Urban (SPD) anmerkte.
Außerdem muss noch beachtet werden, dass für eine barrierefreie Anlage die Türen der Villa in Heßler verbreitert werden müssen. Auch hier will die UDB einbezogen werden. Das Thema wird erst in den nächsten zwei, drei Sitzungen zur Entscheidung kommen.
Drei Straßenbaumaßnahmen
Die aber gab es gestern an anderer Stelle: Die Vertreter aller Parteien in der BV Mitte stimmten für das Bauprogramm des Bezirkes und damit für die Straßenbaumaßnahmen für das Haushaltsjahr 2016. Dazu gehören der Gehweg auf der Hans-Böckler-Straße von Kurfürstenstraße bis Haltestelle Boniverstraße (25.000 Euro), die Sanierung der Schwarzmühlenstraße von der DB-Brücke bis zum Brückenanfang Schwarzbach (280.000 Euro) und der Erlenbruch – Gehwege und Fahrbahn – von der Einmündung Florastraße bis zur Einmündung Bulmker Straße (178.000 Euro).
Einig war sich die Politik auch darin: Es gibt weitaus mehr Straßen im Bezirk Mitte, die überarbeitet werden müssten. Die Plauener Straße und die Grimbergstraße bezeichneten Urban und Peter Röttgen (CDU) als reine Cross-Strecken.