Gelsenkirchen.. Das Konjunktur-Barometer Elix – der Emscher-Lippe-Index – steigt dadurch aktuell von 107,7 auf 115,3 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit fünf Jahren.

Hochstimmung bei den Unternehmen der Emscher-Lippe-Region: Der Großteil der Betriebe ist mit der Geschäftslage zufrieden, über 41 Prozent beurteilen sie mit gut – so viele wie fast seit zehn Jahren nicht mehr. Das Konjunktur-Barometer Elix – der Emscher-Lippe-Index – steigt dadurch aktuell von 107,7 auf 115,3 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit fünf Jahren.

„Die treibende Kraft“ der positiven Konjunkturentwicklung ist die große Binnennachfrage“, erklärt Peter Schnepper, er ist der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen. Die IHK gibt den Elix in Kooperation mit der Sparkassen Vermögensmanagement GmbH (SVM) heraus.

Der Elix zeigt steil nach oben.
Der Elix zeigt steil nach oben. © wnm | wnm

Claus Cordt, SVM-Geschäftsführer, nennt die wichtigsten Einflussfaktoren für die spürbar gestiegene Konsumbereitschaft: „Niedrige Zinsen und gute Tarifabschlüsse.“ Diese ließen die Sparneigung sinken.

Der Einzelhandel profitiert davon, aber auch die Baubranche. Denn Baufinanzierungen sind durch die niedrigen Darlehenszinsen erschwinglicher geworden, zusätzlichen Schub erhalten die Bauunternehmen durch den Zuzug von Flüchtlingen, die Wohnraum benötigen. Der Beginn einer vielgliedrigen Wertschöpfungskette.

Wermutstropfen: der Export

Fast vier von fünf Unternehmen erwarten, dass die Konjunktur so weiter laufen wird wie bisher oder noch zulegt – 21 Prozent setzen auf Verbesserung, 57 Prozent auf eine gleichbleibende Entwicklung. Allerdings gibt es auch negative Einflussfaktoren: Der Export fällt bereits seit längerer Zeit als Konjunkturtreiber aus. Das dämpft die Erwartungen der Unternehmen hinsichtlich ihres Auslandsgeschäfts. Als Ursachen dafür sehen Peter Schnepper und Claus Cordt „die vielen Krisenherde in der Welt“ und den nach wie vor „niedrigen Ölpreis“. Auch die Wirtschaftssanktionen gegen Russland und die etwas aus dem Blickfeld geratene, aber nach wie vor schwelende Euro-Krise in den südlichen Mitgliedsländern der EU wie Griechenland, Italien und Frankreich hemmen das Exportgeschäft. Wobei, wie die Experten sagen, Spanien wieder auf einem guten Weg sei.

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„Von einem Ende der Investitionsneigung zu sprechen“, sagt Peter Schnepper, „wäre verfrüht.“ Vielmehr sei es notwendig, dass Bund und Land weiter in Infrastruktur investierten, damit die heimischen Unternehmen weiter wettbewerbsfähig blieben.