Gelsenkirchen. . Die Schulkonferenz akzeptierte den Vorschlag der Bezirksregierung für die neue Schulleitung am Berger Feld in Gelsenkirchen. Der Bildungsausschuss legte ein Veto ein.

Bereits im Juni 2015 verabschiedete sich Georg Altenkamp als Schulleiter von „seiner“ Gesamtschule Berger Feld. Seither gibt es einen kommissarischen Leiter im Haus, Jochen Hermann. Georg Altenkamp hatte seine Dienstzeit solange wie möglich verlängert, schied erst mit 67 Jahren und mit langer Vorankündigung aus.

Dennoch ist die Schulleiterstelle an Gelsenkirchens bekanntester Gesamtschule mit mehr als 1300 Schülern und 120 Lehrern, internationalen Verbindungen und dem Status „Eliteschule des Fußballs“ und NRW-Sportschule auch ein Halbjahr später noch nicht wieder besetzt. Und ob sie in diesem Schuljahr noch besetzt werden kann, steht derzeit in den Sternen.

Zu wenig Engagement für das sportliche Profil

Der Grund: Der Bildungsausschuss sprach sich in nichtöffentlicher Sitzung bei nur einer Gegenstimme gegen den Vorschlag der Bezirksregierung zur Besetzung aus. Die Bezirksregierung in Münster hat als Schulaufsichtsbehörde die Entscheidungsbefugnis, zeichnet auch für die Ausschreibung und das Auswahlverfahren verantwortlich. Ausschreibungen zu Schulleitungen sind mittlerweile mit einem komplexen Assessment verbunden, in dem Bewerber auf ihre Leitungseignung geprüft werden. Wer dabei am besten abschneidet, wird von der Bezirksregierung der Schulkonferenz zur Wahl vorgeschlagen.

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Im Januar 2016 tagte das Gremium am Berger Feld und stimmte dem Vorschlag zu. Nicht einmütig, aber mit klarem Stimmenverhältnis. Der Schulträger – die Stadt Gelsenkirchen, vertreten durch den Bildungsausschuss – wird ebenfalls gehört. Das Gremium hat ein Vetorecht gegen die Wahl, wenn mindestens zwei Drittel der Mitglieder dagegen sind. Und das war diesmal der Fall.

Bewegung ist Trumpf anm Berger Feld. Hier übt sich Jule beim ersten  Gesundheitstag des Mensavereins an der Gesamtschule im Januar.
Bewegung ist Trumpf anm Berger Feld. Hier übt sich Jule beim ersten Gesundheitstag des Mensavereins an der Gesamtschule im Januar. © Funke Foto Services

Das Hauptargument der Bildungspolitiker: Die vorgeschlagene Person identifiziere sich nicht genug mit dem besonderen sportlichen Profil der Schule, zeige in Bezug darauf zu wenig Engagement. In der Schulkonferenz soll sie – angesprochen auf ihre Dortmunder Herkunft – betont haben, an Fußball nicht besonders interessiert zu sein. An den Qualifikationen der Person als Schulleitung werde jedoch nicht gezweifelt.

Herrin des Verfahrens bleibt die Bezirksregierung Münster. Dort wartet man derzeit auf die schriftliche Begründung der Ablehnung.